Der polnische Torjäger führt Borussia Dortmund mit einem Hattrick zum 6:1-Sieg gegen Stuttgart

Dortmund. Mit einer Gala ist Borussia Dortmund zumindest für 19 Stunden an die Spitze der Bundesliga gestürmt. Zwei Tage nach der Vertragsverlängerung mit Trainer Jürgen Klopp deklassierten die Dortmunder zum Auftakt des elften Spieltags ihren einstigen Angstgegner VfB Stuttgart mit 6:1. Sokratis (19. Minute), Marco Reus (22.), Hattrick-Schütze Robert Lewandowski (54./56./72.), der sich mit insgesamt neun Treffern an die Spitze der Torjägerliste setzte, und Pierre-Emerick Aubameyang (81.) machten vor 80.645 Zuschauer den sechsten Sieg im sechsten Heimspiel perfekt. Karim Haggui (13.) hatte für die Führung der Schwaben gesorgt, die im achten Ligaspiel unter Coach Thomas Schneider erstmals als Verlierer den Rasen verließen.

Dabei sah es lange gar nicht nach so einer einseitigen Angelegenheit aus. Der VfB hielt in der ersten Hälfte glänzend mit. In der 42. Minute schien der Ausgleich zum 2:2 sogar möglich, als Schiedsrichter Florian Meyer auf Elfmeter für den VfB entschied, diesen aber nach Intervention durch den Linienrichter wieder zurücknahm. Wie zwei schnaubende Stiere standen sich danach Dortmunds Kevin Großkreuz und der Stuttgarter Daniel Schwaab Kopf an Kopf gegenüber. Viel fehlte nicht, so schien es, und es wäre zu einer Tätlichkeit gekommen. Die Nerven waren ohnehin extrem angespannt. Erst als Robert Lewandowski innerhalb von 68 Sekunden (54., 56.) auf 4:1 erhöhte und dann noch zu einem Hattrick (72.) nachlegte, stand Sieg der Westfalen fest. „Es war ein sehr schönes Spiel für uns, wir haben gemacht, was wir uns vorgenommen haben“, sagte der Pole, „ich fühle mich richtig gut.“

Die vom Spiel mitgerissenen Zuschauer in der Dortmunder Arena kamen voll auf ihre Kosten. Beide Mannschaften zeigten hohes Tempo, die Gäste traten nach zuvor sieben Spielen ohne Niederlage unter Trainer Thomas Schneider mit viel Selbstvertrauen an und suchten auch den Weg nach vorne. Erinnerungen an das spektakuläre 4:4 zwischen beiden Teams vor zwei Jahren wurden wach. Bis zu der strittigen Elfmeterszene, als Großkreutz den Stuttgarter Timo Werner leicht touchierte, war es tatsächlich eine Partie auf Augenhöhe. Die Schwarz-Gelben erhöhten ihr Punktekonto auf 28 und machten den besten Saisonstart seit dem Meisterjahr 2010/11 perfekt.