Borussen-Festung. Mit der besten Heimsieg-Startserie seit 26 Jahren hat Borussia Mönchengladbach wieder den vierten Tabellenplatz erobert. Das 4:1 am Sonntag gegen die Europa-League-müde Frankfurter Eintracht war der fünfte Erfolg in der Festung Borussia-Park in dieser Spielzeit. Auswärts hat die Borussia, nächsten Sonnabend Gast beim HSV, dagegen in fünf Spielen erst einen Zähler geholt. Juan Arango (11. Minute), Oscar Wendt (18.), Patrick Herrmann (59.) und Raffael (66.) trafen vor 53.418 Zuschauern für die Gladbacher. Die Frankfurter konnten durch ein Tor von Stefan Aigner (15.) nur zwischenzeitlich ausgleichen.

Stammtisch-Gedanken. Dirk Dufner sprach aus, was die Stammtische und Fankurve dachten: „Uns beschleicht das Gefühl, dass das Unrecht, das Hoffenheim angetan wurde, wieder zurechtgebogen wird“, sagte der Manager von Hannover 96 schon in der Halbzeit am Sky-Mikrofon. 1:4 gegen 1899 verloren, Stürmer Mame Diouf nach einer vermeintlichen Schwalbe vom Platz gestellt, Innenverteidiger Marcelo nach einer Schiedsrichterbeleidigung mit Rot vom Platz geschickt. Und vor der Partie haben sie auch noch vergessen, die Spielberechtigung für Steven Cherundolo zu beantragen. Es war ein Sonnabend zum Vergessen für die Niedersachsen. Oder auch nicht, denn es ist nur schwer vorstellbar, dass der DFB Dufners Unterstellung einfach so hinnimmt. Besonders der Platzverweis gegen Diouf erhitzte die niedersächsischen Gemüter. Nur zwei Minuten zwischen Mecker-Gelb und Schwalben-Gelb-Rot bedeuten einen neuen Rekord. Wobei die Auslegung von Dioufs Fall nach einem Trikotzupfer als absichtlicher Täuschungsversuch wirklich sehr eigenwillig war. „Der Platzverweis gegen Diouf war spielentscheidend. Eine unglaubliche Entscheidung. Unfassbar. Wenn man die Bilder sieht, dann ist das ein völliger Wahnsinn“, erregte sich Dufner.

Rekord-Verlust. Jetzt gehen die unersättlichen Bayern auch noch auf die bemerkenswerten Rekorde des HSV los. Franck Ribéry stellte am Sonnabend durch den mühsamen 3:2-Sieg gegen Hertha BSC mit 39 ungeschlagenen Punktspielen hintereinander eine neue Bestleistung auf, die zuvor zwischen 1981 und ´83 Holger Hieronymus mit 38 Partien gehalten hatte. Nächstes Wochenende in Hoffenheim kann er dann nicht nur seine persönliche Serie ausbauen, sondern mit seiner Mannschaft auch noch die 30 Jahre alte HSV-Bestleistung von 36 ungeschlagenen Ligapartien in Folge einstellen. Seit dem 1:2 gegen Bayer Leverkusen am 28. Oktober 2012 in der Münchner Arena verbuchten die Bayern in der Bundesliga 29 Siege und sechs Unentschieden. Dass der stolze HSV-Rekord nun gefährdet ist, lag vor allem an den eingewechselten Marios: Mandzukic und Götze. Der kroatische Torjäger erzielte das 1:1 (29.) und in der 51. Minute das 2:1, Götze gelang das vorentscheidende 3:1 (54.). „Man hat die Müdigkeit bei uns gesehen“, sagte Kapitän Philipp Lahm. Trainer Pep Guardiola meinte: „Unsere Spieler brauchen jetzt Ruhe", und gab den Sonntag frei.

Japan-Karneval. So viel Aufmerksamkeit war Shinji Okazaki nicht gewohnt – und sein Übersetzer schon gar nicht. Auf beide wartete nach der Glanzleistung des Japaners in Diensten von Mainz 05 gegen Eintracht Braunschweig (2:0) ein Interview-Marathon. Während der Doppeltorschütze dabei in jede Kamera grinste, kam sein deutsch sprechender Landsmann kaum nach. Mit seinen beiden Treffern (8./68.) stoppte Okazaki fast im Alleingang den Absturz der Rheinhessen, die sieben Spiele auf diesen Sieg warten mussten. Nach dem Abpfiff musste der Neuzugang, der im Sommer vom VfB Stuttgart nach Mainz gewechselt war, auf den Fanblock-Zaun zum Anstimmen der obligatorischen Humba. „Ich habe mich gefreut, dass die Fans nach mir gerufen haben“, sagte Okazaki: „Die haben wegen mir ja auch immer viel Stress gehabt, weil ich nicht getroffen habe.

Schulte-Wechsel. Der ehemalige St.-Pauli-Manager Helmut Schulte soll neuer Manager beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf werden. Wie die „Bild“-Zeitung meldete, könne der derzeitige Sportdirektor von Rapid Wien aufgrund einer Ausstiegsklausel ablösefrei im Winter zu den Rheinländern wechseln. Der 56-Jährige werde dann von Wolf Werner eingearbeitet, der im Sommer in Rente geht. Schulte arbeitet seit dem 1. Januar 2013 beim Dritten der österreichischen Bundesliga.