Sinnvoll? Nach dem 13:0-Rekordsieg der deutschen Frauen-Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation gegen Slowenien am Sonnabend stellte Bundestrainerin Silvia Neid den Sinn solcher Spiele infrage. „Für die Zuschauer ist so etwas nicht gerade spannend. Aber wir können es nicht ändern und nur versuchen, die Partien so kreativ wie möglich zu gestalten.“ Das hörte sich wie ein Plädoyer für eine Vor-Qualifikation der kleineren Nationen an – und das nicht ohne Grund. Denn was in den kommenden Monaten passieren wird, steht jetzt schon fest: Der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch die kommenden sechs (!) Qualifikationsspiele für die WM-Endrunde 2015 in Kanada zweistellig gewinnen. Schließlich gewann Slowenien gegen die Slowakei, die sich wiederum gegen Kroatien durchsetzte, und Irland ist auch kaum besser. Schon am Mittwoch in Frankfurt (18.00 Uhr/ARD) könnte der bisher höchste deutsche Sieg überhaupt (17:0 gegen Kasachstan) im Spiel gegen Kroatien übertroffen werden.

Wertvoll? Neymar (57 Millionen Euro) war der strahlende Held und Gareth Bale (92 Millionen Euro) der große Verlierer. Das Duell der beiden Toptransfers des Sommers im 167. Clásico ging klar an den 21 Jahre alten Brasilianer. Beim 2:1 (1:0) des FC Barcelona gegen den Erzrivalen Real Madrid gehörte Neymar das Rampenlicht ganz allein – selbst Lionel Messi und Cristiano Ronaldo blieb nur eine Nebenrolle. „Neymar war großartig“, schwärmte Barças Trainer Gerardo Martino. Der teure Neuzugang hätte sich sein Clásico-Debüt wohl kaum besser wünschen können. Mit einem Flachschuss düpierte er in der 19. Minute die Defensive der Königlichen und schickte in der 78. Minute Alexis Sanchez mit einem schlauen Pass auf den Weg zur Entscheidung. Bale musste dagegen auch in Barcelona nach unauffälligen 61 Minuten vom Feld. Sechs Einsätze hat der 24-Jährige bisher erst absolviert und auch aufgrund von hartnäckigen kleineren Blessuren noch nicht einmal durchgespielt. „Neymar ist der echte 100-Millionen-Mann“, schrieb die Zeitung „As“.

Maßvoll? Schluss mit Irokesen-Frisur, Diamanten-Ohrringen und anderen Extravaganzen: Der AC Mailand will Mario Balotelli disziplinieren. Der Neubeginn soll in maßvollem Auftreten sichtbar werden: Balotelli sei bereit, sich die Haare schneiden und Schmuck verschwinden zu lassen, berichtete die „Gazzetta dello Sport“ am Sonntag. Balotelli wird zudem auf seinen schwarzen Ferrari verzichten, seine Luxusvilla außerhalb Mailands verlassen und sich eine Wohnung in der Metropole suchen, um mehr Zeit mit den Mannschaftskollegen zu verbringen. Außerdem hat der 18-malige italienische Fußball-Meister einen ehemaligen Elitepolizisten als Aufpasser für seinen ganz speziellen Stürmerstar engagiert. Auf dem Platz musste Milan durch einen Treffer in der 94. Minute eine 2:3-Niederlage beim FC Parma hinnehmen. Tabellenführer AS Rom hat unterdessen mit dem neunten Sieg im neunten Spiel den Startrekord von Juventus Turin eingestellt. Die Römer gewannen am Sonntag durch ein Tor des Ex-Gladbachers Michael Bradley (82.) mit 1:0 bei Udinese Calcio. Damit ist der Hauptstadtclub mit der Maximalausbeute von 27 Punkten weiter souveräner Spitzenreiter der Serie A.

Glanzvoll? Hauptsache gewonnen. Trainer Arsène Wenger wusste, dass der 2:0-Sieg seines FC Arsenal bei Aufsteiger Crystal Palace wenig glanzvoll war, doch das war dem Franzosen völlig egal. „Es war kein brillantes Spiel“, gab Wenger zu. Doch wenn man unter der Woche in der Champions League spiele, könne man nicht immer Glanz erwarten. Nach dem siebten Sieg am neunten Spieltag durch einen verwandelten Elfmeter von Mikael Arteta und der späten Entscheidung durch Olivier Giroud behauptet der Club von Per Mertesacker, Mesut Özil und Lukas Podolski die Tabellenführung. Am Dienstag steht das Liga-Pokal-Duell gegen den FC Chelsea und André Schürrle an, der mit seinem ersten Tor in der Premier League zum 1:0 in der 33. Minute entscheidend zum 2:1-Sieg der Londoner im Topspiel gegen Manchester City beitrug. Den Siegtreffer erzielte Fernando Torres in der 90. Minute. Chelsea rückte auf Platz zwei vor. „Wir werden weiterhin gut spielen und genug Punkte sammeln, um an der Spitze zu bleiben“, versprach Mertesacker, die 1:2-Niederlage gegen Dortmund am vergangenen Dienstag sei eine „gute Lektion“ gewesen.