In der Königsklasse gelingt Leverkusen der zweite Sieg, den Münchnern schon der dritte. „Ich habe mich unwahrscheinlich für Stefan gefreut“, sagte Bayer-Sportchef Völler über Doppeltorschüze Kießling.

Leverkusen/München. Bayer Leverkusen und Bayern München hatten am dritten Spieltag der Champions League einen perfekten Abend. Die Leverkusener besiegten mit zwei regulären Toren von Stefan Kießling den ukrainischen Meister Schachtjor Donezk mit 4:0, die Münchner gewannen gegen den überforderten tschechischen Titelträger Viktoria Pilsen 5:0.

Angetrieben von Spaßfußballer Franck Ribéry stürmt Bayern München dem Achtelfinale entgegen. Für den Titelverteidiger war Pilsen nur ein Spielball. Überragender Mann beim dritten Sieg im dritten Gruppenspiel war wieder einmal Ribéry – und das nicht nur wegen seiner beiden Treffer in der 25. Minute per Foulelfmeter und in der 61. Minute nach tollem Solo. Europas Fußballer des Jahres wurde bei seiner Auswechselung in der 67. Minute von den 68.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena nach seiner Weltklasse-Vorstellung mit Sprechchören gefeiert. Die weiteren Treffer markierten der Österreicher David Alaba (37.), Bastian Schweinsteiger (64.) und Mario Götze (90.+1) mit seinem ersten Pflichtspieltor für die Bayern.

„Unsere Mannschaft spielt in den vergangenen Wochen wie aus einem Guss, die Fortsetzung haben wir jetzt gegen Pilsen erlebt“, sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß. „Wir haben inzwischen eine Qualität auf dem Platz, die in Europa ihresgleichen sucht.“ Etwas zurückhaltender äußerte sich Mario Götze: „Wir machen viele Dinge schon sehr gut. Wir hatten viele Chancen, viele Ecken, und wenn man sich die Statistik ansieht, sieht das sehr gut aus. Aber die Vorrunde ist immer noch etwas anderes als später die K.-o.-Runde, deshalb sollten wir uns noch vor Prognosen hüten.“

Phantomtor-Schütze Kießling führte derweil Bayer Leverkusen zum zweiten Vorrundensieg. Der Bundesliga-Torschützenkönig erzielte zwei Treffer (22./72.) und holte auch den umstrittenen Foulelfmeter heraus, den Kapitän Simon Rolfes zu seinem bereits dritten Saisontreffer in der Königsklasse verwandelte (50.).

Nationalspieler Sidney Sam hatte vor 25.804 Zuschauern in der nicht ausverkauften BayArena mit seinem bereits elften Pflichtspieltor dieser Saison (57.) die letzten Zweifel am achten Heimsieg in Folge Bayers in der Champions-League-Gruppenphase beseitigt.

„Wir haben auch in dieser Höhe verdient gewonnen und haben jetzt gute Chancen, das Achtelfinale zu erreichen. Ich habe mich unwahrscheinlich für Stefan gefreut. Was auf ihn in den letzten Tagen eingeprasselt ist, war schon sehr heftig. Das muss man schon hart sein, um das wegzustecken. Wir sind jetzt erst einmal froh, dass wir sechs Punkte haben“, sagte ein zufriedener Bayer-Sportchef Rudi Völler nach dem Schlusspfiff.