Ein Kommentar von Alexander Laux

Am Ende ging alles ganz schnell. Nur drei Tage nach dem letzten WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden lädt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Freitag zu einer Pressekonferenz mit Präsident Wolfgang Niersbach und der sportlichen Führung der Nationalmannschaft ein. Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff werden ihre Verträge bis 2016 verlängern, Löws bisheriger Assistent Hans-Dieter „Hansi“ Flick übernimmt beim Verband nach dem Turnier in Brasilien den vakanten Posten des Sportdirektors.

Auf den ersten Blick mögen diese Personalentscheidungen etwas voreilig anmuten, schließlich ist allen Beteiligten klar, dass Löw und Bierhoff bei einem enttäuschenden Verlauf der WM-Endrunde nicht zu halten wären, Vertrag hin oder her. Niersbach und Co. sind jedoch noch zu gut die wochenlangen Diskussionen 2010 in Erinnerung, als die Gespräche zwischen dem damaligen Präsidenten Theo Zwanziger, Bierhoff und Löw mit viel Getöse platzten und daraufhin heftig im Vorfeld über die ungewisse Zukunft spekuliert wurde – ähnlich wie vor und während der WM 2006 mit Jürgen Klinsmann. Zumindest in den langen Wochen der Vorbereitung ist nun Ruhe – eindeutig ein Plus.

Der Ball liegt nun bei Löw, der mit guter Arbeit für Kontinuität sorgen kann. Was aber als Erfolg und was als Scheitern einzuordnen ist, bleibt spannend. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Szenario eines Achtelfinal-K.-o. gegen England, 1:2 nach Verlängerung, unberechtigte Rote Karte für Sami Khedira nach 75 Minuten. Zu wenig für ein DFB-Team dieser Klasse – nicht jedoch bei so viel Pech, oder?