Ronaldos Rettungstat. Nach einem 4:1-Erfolg über Real Valladolid fehlt dem FC Barcelona nur noch ein Sieg zum besten Saisonstart in der Geschichte der spanischen Liga. Auch ohne Weltfußballer Lionel Messi feierte der Meister seinen achten Triumph im achten Saisonspiel und kann mit einem Sieg in der nächsten Partie bei CA Osasuna den 45 Jahre alten Ligarekord einstellen, den Real Madrid 1968/69 mit neun Siegen zum Saisonstart aufgestellt hatte. Dies kann auch Atlético Madrid schaffen, das beim 2:1 gegen Celta de Vigo ebenfalls zum achten Mal als Sieger den Platz verließ. Lediglich in der Tordifferenz liegt Barcelona um sieben Treffer vorn. Lokalrivale Real entging beim 3:2-Erfolg bei UD Levante nur knapp einer Blamage und damit einer neuen Krise. Der Rekordmeister lag beim Außenseiter bis zur Schlussminute 1:2 zurück, dann erzielte Alvaro Morata den Ausgleich. In der dritten Minute der Nachspielzeit gelang Cristiano Ronaldo gar noch der Siegtreffer. Real-Trainer Carlo Ancelotti hatte Nationalspieler Sami Khedira die Spielmacherrolle übertragen und dafür böse Kritik in der Presse einstecken müssen.

Einfach daneben: Die berüchtigten Fans des englischen Zweitligisten FC Millwall haben erneut für negative Schlagzeilen gesorgt. Bei der 2:5-Niederlage beim AFC Bournemouth bewarfen Anhänger des Londoner Klubs die jubelnden Spieler des Gastgebers mit Münzen, Abwehrspieler Steve Cook musste mehrere Minuten behandelt werden. Die Polizei verhinderte anschließend einen Platzsturm der Millwall-Rowdys.

Doppelter Totti: Der AS Rom hat seinen Vereinsstartrekord in Italiens Serie A auf sieben Siege ausgebaut. Bei Inter Mailand kam das Team von Trainer Rudi Garcia zu einem ungefährdeten 3:0-Erfolg und ist bei einem Torverhältnis von 20:1 weiter ohne Punktverlust. Roma-Kapitän und Vereinsikone Francesco Totti leitete den Erfolg mit zwei Toren ein: einem per Fernschuss (18. Minute) und einem per Foulelfmeter (40.). „Totti, König mit 37 Jahren“, titelte die „Gazzetta dello Sport“. Seit fast 25 Jahren spielt der gebürtige Römer Totti für den Verein und verlängerte seinen Kontrakt gerade erst um zwei weitere Spielzeiten.

Özils Serie reißt. Der Siegeszug des deutschen Nationalspielers Mesut Özil mit dem FC Arsenal ist vorerst gestoppt. Am siebten Spieltag der Premier League kamen die Londoner bei West Bromwich Albion nicht über ein 1:1 hinaus und gingen seit der Ankunft Özils Anfang September erstmals nicht als Sieger vom Feld. Dennoch behauptete das Team um Özil, Per Mertesacker und den verletzten Lukas Podolski die Tabellenführung. Durch den Arsenal-Patzer rückte die Spitze jedoch zusammen – denn Liverpool, Chelsea, Manchester City und Titelverteidiger Manchester United meldeten sich mit Siegen im Titelrennen zurück. Der deutsche Mittelfeldspieler Lewis Holtby wurde bei der 0:3-Heimniederlage der Tottenham Hotspurs gegen West Ham erst in der Schlussphase eingewechselt.

Sanogos Tor reicht nicht. Der deutsche Trainer Michael Skibbe hat mit Grasshopper Zürich den Sprung an die Tabellenspitze der Schweizer Super League verpasst. Nach einem glücklichen 1:1-Unentschieden beim FC Thun bleibt Zürich nach elf Spieltagen mit 19 Punkten hinter Meister FC Basel, der fünf Tage nach seiner 0:1-Niederlage in der Champions League gegen Schalke 04 zu einem 2:1-Sieg beim FC Lausanne kam. Skibbes Team war in der 61. Minute durch einen direkt verwandelten Freistoß von Christian Schneuwly in Rückstand geraten, kam aber durch ein Eigentor von Sekou Sanogo sieben Minuten später zum Ausgleich.

Platinis Pläne. Ein umwälzender Plan für eine weitere Reform der EM sorgt für neue Brisanz im Machtkampf zwischen dem Europaverband Uefa und dem Weltverband Fifa. Die Londoner Zeitung „The Independent“ berichtet unter Berufung auf das engste Umfeld von Uefa-Präsident Michel Platini (Frankreich), dass der Europaverband mittelfristig auch Länder außerhalb der Grenzen seines Kontinents zu EM-Turnieren einladen will. Als Kandidaten für die Wildcards nach dem Vorbild der Südamerikameisterschaft Copa América nannte das Blatt Brasilien, Argentinien, Mexiko und Japan. Die Austragung einer EM mit solch hochkarätigen Gastmannschaften könnte WM-Endrunden Konkurrenz machen und zumindest teilweise entwerten.