Weiter sieglos. Europapokal-Teilnehmer SC Freiburg wartet auch nach sechs Spieltagen auf den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga und bleibt nach dem 1:1 gegen Hertha BSC auf einem Abstiegsplatz. Admir Mehmedi traf zwar schon in der sechsten Minute zur Führung, der vom HSV ausgeliehene Per Skjelbred (38.) glich in einer schwachen Partie jedoch für den Aufsteiger aus. Den Freiburger Sieg vergab in der 90. Minute Gelson Fernandes, der den Ball an Torhüter Thomas Kraft vorbei an den Pfosten spitzelte.

Wieder treffsicher. Für die ohnehin immer etwas krumme Körperhaltung von Ivica Olic war sein Doppelpack alles andere als förderlich. Mitspieler, Trainer und sogar Maskottchen „Wölfi“ – sie alle klopften dem Stürmer des VfL Wolfsburg nach dem 2:1 gegen 1899 Hoffenheim auf die Schultern. Als der Kroate, der vor einer Woche 34 Jahre alt geworden war, etwas später den Journalisten seinen Superlauf erklärte, wirkte Olic auch eher gebrechlich als gefährlich. „Da kommt der alte Mann“, sagte der Angreifer selbstironisch. Aber Olic läuft und läuft und läuft – und trifft jetzt auch wieder. Zuerst glich er mit einem satten Linksschuss (44.) die Hoffenheimer Führung durch Anthony Modeste (15.) aus, dann nutzte er schlitzohrig einen Abwehrfehler des Gegners mit einem gekonnten Lupfer zum 2:1 (48.). Vor gerade mal drei Wochen, da herrschte unter den Anhängern die Meinung vor, der VfL müsse für seine ambitionierten Ziele einen neuen Stürmer kaufen, da Olic seinen Zenit bereits überschritten hätte. Davon spricht vorerst keiner mehr.

Wieder abgeregt. Ein braves Dankeschön an den Vierten Offiziellen, ein kurzer Händedruck mit Gegenüber Michael Wiesinger – selbst der erste Bundesliga-Dämpfer konnte Jürgen Klopp nicht aus der Ruhe bringen. „Wir sind mit dem Punkt nicht unglücklich“, sagte der Coach von Borussia Dortmund nach dem 1:1 beim 1. FC Nürnberg. Kein Schimpfen, kein Toben – derart gelassen quittierte Klopp drei Tage nach seinem aufsehenerregenden Wüterich-Auftritt von Neapel den unnötigen Rückschlag, dass manche Beobachter einen selbst verordneten Tiefschlaf des Trainer-Vulkans vermuteten. Dass der erste Auftritt Klopps nach seiner Brüll-Attacke beim misslungenen Champions-League-Start etwas Besonderes war, war deutlich zu spüren. Erst nach zwölf Minuten verließ der BVB-Coach, der wegen des strammen Programms mehrere Stammkräfte schonte, erstmals seine Trainerbank.

Weiter kühl. Sami Hyypiä ist kein Mann großer Worte. Nordisch kühl und rational ordnete der finnische Abwehrrecke früherer Tage das 4:1 beim FSV Mainz 05 als „wichtig“ ein. Dabei könnte der 39-Jährige in seiner ersten Saison als alleinverantwortlicher Trainer markige Sprüche zum Besten geben. Denn noch nie in der Vereinsgeschichte startete Bayer Leverkusen (15 Punkte in sechs Spielen) erfolgreicher in eine Saison. Genutzt hat der Australier Robbie Kruse sein Startelf-Debüt. Zwei Treffer (19./45.+1 Minute) gingen auf das Konto des Stürmers. Lars Bender (38.) und Stefan Kießling (59.) waren zudem, bei einem Gegentreffer von Yunus Malli (82.), erfolgreich. „Robbie hatte gut trainiert, da konnte ich ihn ohne Bedenken bringen. Er hat seine Chance, wieder zu spielen, nicht verhindert“, erzählte Hyypiä in holprigem Deutsch. Drei Niederlagen am Stück und neun Gegentore (1:4 in Hannover, 0:1 gegen Schalke, 1:4 gegen Bayer) brachten dagegen den Mainzer Trainer Thomas Tuchel ins Grübeln.

Wieder Diskussionsbedarf. Der 2:1-Erfolg von Hannover über Augsburg geriet fast zur Nebensache, Irgendetwas in der Regelauslegung funktioniert nicht“, sagte 96-Coach Mirko Slomka nach dem vierten Heimsieg der Niedersachsen, den Huszti mit einem Handelfmeter erst kurz vor dem Ende sichergestellt hatte (89.). Slomkas Schiedsrichter-Schelte waren gleich drei fragwürdige Entscheidungen von Referee Christian Dingert vorausgegangen. Der Unparteiische hatte zwei Handelfmeter gepfiffen. Zunächst sprang 96-Verteidiger Salif Sané der Ball an den Arm (Verhaegh verwandelte/51.), dann berührte Augsburgs Matthias Ostrzolek das Leder mit der Hand (Huszti/89.). Bei einer weiteren Aktion, als FCA-Verteidiger Ragnar Klavan der Ball weitaus offensichtlicher an die Hand gesprungen war (53.), ließ Dingert weiterspielen. Entscheidende Frage: War die Körperhaltung des abwehrenden Spielers natürlich oder wurde die Körperfläche absichtlich vergrößert?