Millionen-Renovierung. Der spanische Rekordmeister Real Madrid will sein Stadion Santiago Bernabéu für 400 Millionen Euro modernisieren. Das gab Clubpräsident Florentino Pérez am Sonntag auf einer Versammlung ausgewählter Mitglieder in Madrid bekannt. Schon in den kommenden Wochen wolle man das aus vielen Vorschlägen auserkorene Renovierungsprojekt bekannt geben, mit dem das Bernabéu „zum besten Stadion der Welt“ gemacht werden solle. Das 1947 eingeweihte Stadion der „Königlichen“ fasst 85.454 Zuschauer. Zum Vergleich: Der komplette Neubau der HSV-Arena im Volkspark kostete vor 13 Jahren weniger als ein Viertel der geplanten Renovierung in Madrid.

Jagdszenen in Istanbul. Das Istanbuler Stadtderby zwischen Spitzenreiter Besiktas und Galatasaray in der türkischen Süper Lig ist wegen schweren Ausschreitungen in der Nachspielzeit abgebrochen worden. Beim Stand von 1:2 sah der brasilianische Galatasaray-Mittelfeldspieler Felipe Melo nach einem brutalen Foul in der 90. Minute die Rote Karte. Daraufhin geriet die Situation im Stadion außer Kontrolle, weil Hunderte Anhänger den Platz stürmten. Die Spieler beider Teams flüchteten in die Katakomben, Polizei und Ordnungskräfte versuchten zunächst vergeblich Herr der Lage zu werden.

Pedros Dreierpack. Auch ohne einen Treffer von Superstar Lionel Messi feierte der FC Barcelona in der Primera Division den fünften Sieg im fünften Spiel der neuen Saison. Beim 4:0 gegen Rayo Vallecano schlüpfte der spanische Nationalspieler Pedro in die Rolle des Argentiniers und erzielte die ersten drei Treffer. Cesc Fabregas steuerte das vierte Tor bei. Einen höchst kuriosen Erfolg aber gab es in dieser Partie auch für den Verlierer. Erstmals nach 316 Punktspielen hatte der FC Barcelona weniger Ballbesitz als der Gegner. Rayo Vallecano siegte in dieser Wertung mit 51,04:48,96 Prozent.

Löw in London. Beim West-Londoner Lokalderby zwischen dem FC Chelsea und dem FC Fulham gehörte auch Bundestrainer Joachim Löw zu den Zuschauern im Stadion an der Stamford Bridge. Sein Augenmerk galt vor allem Nationalspieler André Schürrle, den Chelseas Trainer José Mourinho in die Startelf berufen hatte. Zuletzt war Schürrle im Champions-League-Spiel der „Blues“ gegen den FC Basel nicht einmal im Kader gewesen. Nach der 1:2-Niederlage gegen die Schweizer vollzog Mourinho einen Sinneswandel. Schürrle dankte es ihm mit einer starken Vorstellung und der Vorarbeit zum 1:0 durch den Brasilianer Oscar (52.). Sechs Minuten vor Schluss feierte sein Kollege John Obi Mikel eine besondere Premiere, indem er mit dem 2:0 sein erstes Tor in der Premier League für den FC Chelsea erzielte. Dabei spielt er bereits seit 2006 für den Club. Chelsea zog durch den Sieg auch am bisherigen Tabellenführer FC Liverpool vorbei, der mit dem 0:1 gegen den FC Southampton seine erste Saisonniederlage erlitt.

Neuer Besitzer. Der indonesische Geschäftsmann Erick Thohir will für angeblich 250 Millionen Euro 70 Prozent der Anteile an Inter Mailand erwerben. Bisher ist Präsident Massimo Moratti Mehrheitsbesitzer des italienischen Traditionsclubs. In seiner 18-jährigen Amtszeit hat der 68-Jährige insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro in den Club investiert, der heute dennoch hoch verschuldet ist. Von den 250 Millionen Euro des Indonesiers soll Moratti nur 50 Millionen erhalten, die übrigen 200 Millionen sollen zum Schuldenabbau verwendet werden. Inter gewann beim Aufsteiger Sassuolo Calcio gleich mit 7:0. Wenig Freude hatte dagegen Miroslav Klose im römischen Derby. Der Nationalstürmer verlor im Olympiastadion mit Lazio gegen AS Rom mit 0:2.

Schützenfest. In einen wahren Torrausch steigerte sich die deutsche Nationalmannschaft der Frauen im ersten WM-Qualifikationsspiel in Cottbus gegen die Auswahl Russlands. Nach dem 9:0 durch Tore von Dzsenifer Marozsan (26./37.), Nadine Keßler (25./80.), Celia Sasic (22.), Fatmire Bajramaj (73.), Melanie Leupolz (76.), Lena Goeßling (80.) und Bianca Schmidt (87.) sagte Mittelfeldspielerin Simone Laudehr: „Es kam der Punkt, da haben wir sie nur noch vernichtet.“ Die weiteren Gruppengegner sind Slowenien, Kroatien, die Slowakei und Irland. Dabei dürfen weitere Schützenfeste erwartet werden. „Russland ist noch das beste Team in unserer Gruppe“, sagte Laudehr weiter.