Dortmund/Hamburg. Ein wenig verloren wirkte Zhi Gin Lam schon, als er am Sonntagmorgen um 10.48 Uhr als erster Hamburger in seinem weißen Sportflitzer den Volkspark verließ. Der schmächtige, 1,75 Meter kleine Youngster hatte am Vortag das Kunststück vollbracht, mit einem fulminanten Schuss aus 22 Metern ausgerechnet beim Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund sein erstes Karrieretor in der Bundesliga erzielt zu haben – zum Feiern war ihm am Tag danach aber nicht zumute: „Das Tor war ein trauriger Trost für mich. Darüber kann ich mich gerade so gar nicht freuen. Die Niederlage tut einfach weh, besonders wie wir auseinandergebrochen sind.“

Nach seinen beiden überdurchschnittlichen Auftritten gegen Hertha (0:1) und Braunschweig (4:0) war Lam auch gegen Dortmund einer der wenigen Lichtblicke im Lager der Hamburger – diesmal allerdings auf sehr bescheidenem Niveau. „Zhi Gin ist eine Bereicherung für uns. Er macht wenig Fehler“, lobte Sportchef Oliver Kreuzer, der seinem Schützling eine durchschnittliche Leistung bescheinigte: „Er war diesmal immerhin in Ordnung.“

Trainer Thorsten Fink, der Lam vor dem Auswärtsspiel in Dortmund trotz der Genesung Marcell Jansens eine vorläufige Stammplatzgarantie ausgesprochen hatte, dürfte wohl auch im Nordderby auf den 22 Jahre alten Deutsch-Chinesen setzen. Dann aber vermutlich wieder im linken Mittelfeld, wo Lam auch gegen die Borussia auflief.

Die zuletzt angeschlagenen Artjoms Rudnevs, Milan Badelj und Ivo Ilicevic wollen nach dem trainingsfreien Montag am Dienstag wieder einsteigen.