München. Jetzt kann auch die Vertragsverlängerung mit Joachim Löw ganz schnell gehen. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat Verhandlungen über einen neuen Kontrakt mit dem Bundestrainer bestätigt und eine Fortsetzung der Zusammenarbeit als „naheliegend“ bezeichnet. Allerdings habe sich der Verband mit Löw, Manager Oliver Bierhoff, Assistenzcoach Hansi Flick und Torwarttrainer Andreas Köpke darauf verständigt, „abzuwarten, bis die WM-Teilnahme feststeht, und dann sprechen wir weiter“, sagte Niersbach in der ARD-Sportschau. Löw bestätigte auf „kicker online“ den fortgeschrittenen Verhandlungsstatus. „Ich habe noch keine Gespräche mit dem DFB geführt, aber mein Berater hat Generalsekretär Helmut Sandrock gesprochen und dabei zwei bis drei Eckdaten festgelegt“, erklärte Löw, der seine Interessen von Harun Arslan vertreten lässt.

Da schon ein Sieg des deutschen Teams am Dienstag gegen die Färöer das Brasilien-Ticket bringt, wenn Schweden nicht in Kasachstan gewinnt, rückt der neue Vertrag für Löw bis 2016 immer näher. Niersbach kann sich eine erneute Paketlösung für die gesamte sportliche Leitung vorstellen: „Das ist naheliegend, dass man in der Konstellation weitermacht, wenn es sich so bewährt hat.“ Derzeit laufen die Verträge bis zur WM 2014.

„Es gibt auf beiden Seiten Wünsche, und ich kenne die Vorstellung speziell des Bundestrainers“, erklärte Niersbach zu den bisherigen Gesprächen. Der Verbandschef sagte, er habe von Löw die Rückmeldung, „dass auch er weiß, dass der DFB ein sehr guter Arbeitgeber ist“. Seit 2006 verantwortet Löw gemeinsam mit Bierhoff, Flick und Köpke das deutsche Nationalteam.

Offensichtlich will der Verbandschef verhindern, dass wie bei der WM 2010 in Südafrika auch in Brasilien die unklare Zukunft von Löw ein Dauerthema bleibt. Ohnehin wird die WM zum Prüfstand. Das Abschneiden 2014 auf der ganz großen Bühne wird maßgeblich entscheiden, ob es mit Löw eine Zukunft gibt – Verträge hin oder her.

Auch die Lösung für den vakanten Posten des Sportdirektors sei naheliegend, meinte Niersbach. „Hansi Flick ist ein Mann von hoher Kompetenz, der die ganzen Strukturen und Leute kennt. Er bräuchte keine Einarbeitungszeit.“ Klares Ziel aber sei es, die sportliche Leitung nicht auseinanderzureißen. „Die vier, die bisher die Qualifikation souverän bewältigt haben, sollen auch die WM in Brasilien verantworten“, so Niersbach.