Bayern München ist nach dem 1:0 in Frankfurt 27 Spiele ungeschlagen – Dortmund müht sich gegen Braunschweig

Mühsam an die Spitze. Ein Nobody stahl den BVB-Stars die Show. Jonas Hofmann hat Borussia Dortmund den besten Saisonstart seit zwölf Jahren und die Tabellenführung beschert. Der 21-Jährige aus der zweiten Reihe sorgte für das hart erkämpfte 2:1 (0:0) gegen den kecken Aufsteiger Eintracht Braunschweig. Mit seinem Tor in der 75. Minute verzückte der erst eine Viertelstunde zuvor eingewechselte Hofmann am Sonntag die 80.200 Zuschauer in der Dortmunder Arena. Dann verwandelte Marco Reus (86.) den an Hofmann verschuldeten Foulelfmeter. Der Braunschweiger Anschlusstreffer durch Kevin Kratz (89.) war nur noch Ergebniskosmetik. Der neue BVB-Mittelfeldstar Henrich Mchitarjan feierte ein gutes Bundesliga-Debüt. Im zweiten Sonntagsspiel rettete Hiroshi Kiyotake den 1. FC Nürnberg gegen Hertha BSC erst in der vorletzten Spielminute mit einem direkt verwandelten Freistoß zum 2:2 (1:0)-Ausgleich einen Punkt. Zuvor hatten Josip Drmic (40.) für den Club sowie Sami Allagui (61.) und Ronny mit einem umstrittenen Foulelfmeter (78.) für den Aufsteiger getroffen.

Krisenstimmung. Kein Sieg, ein Punkt, sieben Gegentore, und zu allem Überfluss fällt Top-Stürmer Klaas-Jan Huntelaar (Innenbandteilriss im rechten Knie) wochenlang aus – Schalke 04 steckt vor dem Champions-League-Play-off-Spiel gegen PAOK Saloniki mächtig in der Bredouille. Manager Horst Heldt wand sich nach der blamablen 0:4 (0:0)-Demütigung beim VfL Wolfsburg wie ein Aal, um nicht von Krise zu sprechen. „Wir müssen Ruhe bewahren, die Fehler knallhart analysieren und möglichst abstellen“, lautete sein Rat für das Millionenspiel am Mittwoch gegen die vom Schalker Jahrhunderttrainer Huub Stevens betreuten Griechen. Trainer Jens Keller warf seinem Team Schlafmützigkeit vor. „Wenn der eine oder andere Spieler jeweils eine Sekunde pennt, wird es schwer, erfolgreich zu verteidigen.“ Die Niedersachsen freuten sich hingegen über das gelungene Debüt von Luiz Gustavo, der zusammen mit seinen Landsleuten Naldo und Diego eine gut funktionierende Samba-Achse bildete.

Rekord eingestellt. Triple-Gewinner Bayern München sorgt in der neuen Spielzeit schon wieder für Superlative. Das 1:0 durch Mario Mandzukics Treffer bei Eintracht Frankfurt war gleichbedeutend mit dem 27. Spiel in Serie ohne Niederlage – der Vereinsrekord von 1989 ist eingestellt. Spielerischen Glanz aber verbreiten sie bislang nicht. Zudem hatte der Triple-Gewinner Glück, dass den Hessen eine Woche nach dem 1:6 bei Aufsteiger Hertha BSC ein Treffer von Alexander Meier kurz vor der Pause nicht zuerkannt wurde und Schiedsrichter Peter Gagelmann kurz vor dem Ende nicht auf Elfmeter für die Eintracht entschied. „Ich bin voll im Lauf und bekomme einen Schubs von hinten. Da kann man nicht mehr stehen bleiben“, schilderte Meier die Szene unter Beteiligung von Bayern-Verteidiger Jerome Boateng. Kleiner Trost für die Eintracht: Der Transfer von Stürmer Vaclav Kadlec (Sparta Prag) ist perfekt.

Auf Rekordjagd. Sommerpause? Welche Sommerpause? Sami Hyypiä und Bayer Leverkusen setzen auch in der neuen Saison ihre imposante Siegesserie fort. Mit dem 1:0 (1:0) beim VfB Stuttgart holte die Werkself saisonübergreifend den siebten Bundesliga-Erfolg nacheinander und stellte ihre Bestmarke von 2001 ein. Die Aufbruchstimmung bei den Schwaben hat indes einen herben Dämpfer erlitten. Zudem stehen Labbadia und seine Spieler unter großem Druck. Nur Siege im Play-off-Hinspiel in der Europa League am Donnerstag beim kroatischen Club HNK Rijeka und drei Tage später in der Bundesliga beim ebenfalls noch punktlosen FC Augsburg können für Ruhe sorgen.

Erleichterung statt Euphorie. Am Ende des Thomas-Schaaf-Gedächtnistages in Bremen führte Robin Dutt seinen Zeigefinger und den Daumen zusammen. Als nur noch ein bisschen Luft dazwischenpasste, sagte der neue Werder-Coach: „Wir sind so ein kleines Stück weiter.“ Der Nachfolger des mit einer großen Zeremonie verabschiedeten Langzeit-Trainers Schaaf will sich von der gnadenlosen Effektivität mit sechs Zählern durch zwei Tore nicht blenden lassen. „Wir versuchen sachlich zu bleiben“, versprach er nach dem schmeichelhaften 1:0 gegen den glücklosen FC Augsburg. Erleichterung war das vorherrschende Gefühl nach dem nur numerisch makellosen Auftakt. Zu deutlich ist, dass die Bremer gegen die Abstiegskandidaten Braunschweig und Augsburg nur mit viel Mühe und noch mehr Glück die maximale Ausbeute einfuhren. „Das wäre eine angenehme Überraschung, wenn wir in der Tabellenregion bleiben würden“, sagte Dutt.

Trainerentlassung. Nach nur acht Monaten ist das „Missverständnis“ beendet: Peter Pacult ist nicht mehr Trainer von Zweitligist Dynamo Dresden. Der Österreicher wurde vom Verein wenige Stunden nach der blamablen 0:3-Heimniederlage gegen den FSV Frankfurt beurlaubt. „Nach den beiden desaströsen Heimniederlagen gegen Union Berlin und den FSV Frankfurt innerhalb von nur neun Tagen war die Trennung von Peter Pacult für uns unvermeidlich“, erklärte Geschäftsführer Christian Müller. Am 9. August hatten die „Schwarz-Gelben“ bereits gegen Union Berlin mit 1:3 im eigenen Stadion verloren.