Ein Kommentar von Alexander Laux

Es ist erstaunlich, wie lange sich Joachim Löw in dieser schnelllebigen Zeit nun schon auf dem Posten des Cheftrainers hält. Mit dem Testspiel gegen Paraguay beginnt an diesem Mittwoch die Vorbereitung auf sein viertes großes Turnier. Allein das ist schon eine stolze Leistung.

Aber auch seine sportliche Bilanz kann sich mehr als sehen lassen. Nach dem zweiten Platz bei der EM 2008, Rang drei bei der WM 2010 und dem Halbfinale bei der EM 2012 scheint die Zielrichtung für das kommende Jahr klar: Man wird nicht lange warten müssen, bis die Kommentatoren und Experten darauf hinweisen werden, dass die Ära Löw nur vollkommen sein wird, wenn es ihm gelingt, in Brasilien den Weltmeistertitel zu erringen.

Dass die Nationalelf dieses hohe Ziel formuliert, ist logisch, schließlich gehört das Team längst wieder zur absoluten Weltspitze. Erwarten kann man indes nicht, dass dieses Vorhaben auch gelingt, schließlich können auch Faktoren wie Verletzungen, Sperren oder ganz einfach Glück und Zufall am Ende ausschlaggebend sein.

Unabhängig von einem Titelgewinn wird aber in den Geschichtsbüchern stehen bleiben, dass Löw dem deutschen Fußball wieder die Schönheit des Spiels zurückgegeben hat. Natürlich begünstigt durch die Fülle an Sahnefußballern wie Özil, Götze oder Müller. Aber der Bundestrainer hat es geschafft, ein funktionierendes Gebilde zu schaffen, in dem Skandale, wie sie früher die Regel waren, nichts zu suchen haben. Man kann dem DFB nur wünschen, den Vertrag mit Löw verlängern zu können – auch ohne WM-Sieg. Dann versucht er es eben zwei Jahr später bei der EM wieder.