Dortmund will die jüngsten Aussagen des frustrierten Torjägers nach dem Sieg in Wilhelmshaven intern klären. Ehemalige HSV-Spieler überzeugen bei ihren neuen Clubs

Sahnetag von Torwart Siegl. Über weite Strecken hatte es etwas von einem Privatduell: Aaron Siegel gegen Pierre Emerick Aubameyang. Und immer gewann der Torwart des SV Wilhelmshaven gegen den französischen Neuzugang von Borussia Dortmund. Siegl war dafür verantwortlich, dass der Champions-League-Finalist bei seinem 3:0-Erfolg gegen den Viertligisten mehr Mühe hatte als erwartet. „Der Torwart hat einen Sahnetag erwischt“, lobte BVB-Trainer Jürgen Klopp.

Erst am Montag vor der Partie hatte der 23-Jährige in Wilhelmshaven unterschrieben. „Das war eines der guten Spiele, aber medial das größte“, kommentierte er. In Ingolstadt war Siegl nur dritter Tormann, deshalb wechselte er kurzfristig an die Nordseeküste. „Das ist natürlich überragend“, kommentiert er seinen ganz besonderen Sonnabend. Doch der in der Jugend bei TSV 1860 München spielende Tormann hatte auch schon den Alltag in der vierten Liga im Blick: „Wir müssen den Schwung jetzt mitnehmen.“

Erst in der 71. Minute konnte Kevin Großkreuz aus der Distanz den Mann des Tages überwinden. Marvin Ducksch (83.) und Robert Lewandowski (89.) sorgten für den Endstand und Nachfragen nach der Befindlichkeit des polnischen Torjägers. Der hatte vergangene Woche in einer Boulevardzeitung erklärt, dass er sich wegen seines geplatzten Wechsels zu Bayern München „betrogen“ fühle. Der verärgerte Stürmer wird den BVB noch eine Weile beschäftigen, zumindest bis zum Ende der Wechselfrist. „Es gibt sicher noch Gesprächsbedarf, aber das klären wir intern“, sagte Manager Michael Zorc.

Choupo-Moting hilft Mainz. Bei den ebenfalls viertklassigen Amateuren von Fortuna Köln bewahrte der ehemalige HSV-Profi Eric Maxim Coupo-Moting mit seinem entscheidenden Tor zum 2:1 (1:1) mit einem Schuss in den Winkel drei Minuten vor dem Ende vor der Verlängerung und einer durchaus möglichen Blamage. Der erste Pflichtspieltreffer des deutsch-kamerunischen Fußballprofis für die Nullfünfer nach 490 Tagen ließ den 24-Jährigen einfach nur „glücklich sein, wieder spielen und der Mannschaft helfen zu können“. Zwei Meniskuseinrisse machten ihn seit September 2012 fast zu einem Dauerausfall beim FSV. In der vergangenen Saison bestritt Choupo-Moting lediglich acht Erstliga-Begegnungen. Auch in Köln kam er erst nach der Pause und gestand nach dem Spiel ein: „Die glücklichere Mannschaft hat gewonnen. Und es war wirklich schwer.“

Flügelzange Sam und Son. Zwei ehemalige HSV-Spieler waren die besten bei Bayer Leverkusens 6:1 gegen den Regionalligisten Borussia Lippstadt. Die neue Flügelzange Sam und Son überragte. Sidney Sam hatte den HSV nach internem Zwist 2010 verlassen, Heung Min Son ging in diesem Sommer für zehn Millionen Euro Ablöse. Sam erzielte zwei Tore (24. und 83. Minute) und bereitete zwei vor. Ähnlich überzeugend wie Sam auf rechts agierte Zehn-Millionen-Euro-Neuzugang Son auf der linken Seite in seinem ersten Spiel. Der Südkoreaner sorgte nach seiner Einwechslung für viel Wirbel und steuerte ein Tor (63.) und eine Vorlage bei. Levin Öztunali, der dritte Ex-HSVer bei Bayer, kam dagegen nicht zum Einsatz. Der Enkel von Uwe Seeler musste sich in der Halbzeitpause aufs Warmmachen mit den Ergänzungsspielern beschränken.

Köln kämpft gegen Bengalo-Zündler. Fußball-Zweitligaclub 1. FC Köln hat nach den wiederholten Ausschreitungen seiner Anhänger beim 2:0 (0:0) beim Regionalligisten Eintracht Trier harte Maßnahmen im Kampf gegen Randalierer angekündigt. „Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in einem voll besetzten Stadion gefährdet die Gesundheit aller Umstehenden“, heißt es in einem Statement auf der Homepage des Vereins. „Der 1. FC Köln wird daher alle technischen und juristischen Mittel ausschöpfen, um die dafür verantwortlichen Täter zu ermitteln und in Regress zu nehmen.“ In der 77. Spielminute hatten FC-Fans im Feuerwerkskörper und bengalische Feuer gezündet, Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) musste die Partie daraufhin für zwei Minuten unterbrechen.