Recife. Das erste Ballgeschiebe erntete noch Pfiffe, doch als die rote Furie aus Spanien richtig loslegte, rief selbst das brasilianische Publikum in der Arena Pernambuco von Recife olé. Kein langweiliges Hin- und Herspielen mit 80 Prozent Ballbesitz, sondern brillantes Kurzpassspiel mit Zug zum Tor machte selbst Gegner Uruguay zum staunenden Zuschauer beim 2:1-Erfolg des Welt- und Europameisters in seinem ersten Gruppenspiel beim Confed Cup. Die spanischen Stars zeigten einmal mehr Tiki-Taka in Vollendung.

Andrés Iniesta, der Zeremonienmeister der Iberer, wollte nur deshalb nicht von einer perfekten ersten Halbzeit sprechen, weil „wir nicht das dritte Tor gemacht haben, das uns mehr Ruhe gebracht hätte“. Pässe, die, selbst aus der Bedrängnis heraus gespielt, immer einen Abnehmer fanden – am Ende unglaubliche 626 (Uruguay 184). Und Tore, für die Nationaltrainer Vicente del Bosque genau die beiden richtigen Spieler ausgewählt hatte.

Nicht Fernando Torres, der beim FC Chelsea seinen Torriecher wiedergefunden hat, nicht David Villa, immerhin Rekordtorschütze der Iberer in Diensten des FC Barcelona. Del Bosque stellte an dem regnerisch-schwülen Abend den international nicht so bekannten Roberto Soldado ins Sturmzentrum. Und den bei Barca zuletzt glücklos aufspielenden Pedro in die zweite Angriffsreihe.

Der Vertrauensvorschuss wurde schnell zurückgezahlt. Einen Schuss Pedros lenkte Uru-Kapitän Diego Lugano nach 19 Minuten unhaltbar ins eigene Tor ab. Für den 25-Jährigen war es das elfte Tor im Selección-Trikot in dieser Spielzeit. Mehr schaffte in einer Saison nur Villa 2008/09 mit 13 Treffern.

Das 2:0 durch Soldado (32.) entsprang dann einer der zahllosen Traumkombination der Furia Roja über die Schaltzentralen Iniesta und Cesc Fabregas. Der Stürmer des FC Valencia klagte trotz seiner abgegebenen Visitenkarte dennoch: „Schade, dass die vielen Chancen, die wir uns herausgearbeitet haben, nicht reingegangen sind.“

Ins gleiche Horn stieß auch del Bosque, der den Münchner Javi Martínez erst nach 76 Minuten brachte. „Wir haben fast alles richtig gemacht, mit Bedacht verteidigt, die Bälle schnell zurückerobert, guten Fußball kreiert, aber die Chancen nicht ausgenutzt“, analysierte der 62-Jährige, der nach dem späten Anschlusstreffer von Luis Suárez (88.) sogar „ein bisschen in Sorge“ geraten sei. Im zweiten Sonntagsspiel bezwang Italien Mexiko mit 2:1.

Außenseiter Tahiti unterlag bei seinem Confed-Cup-Debüt am Montagabend in der Gruppe B zwar erwartungsgemäß deutlich mit 1:6 gegen Afrika-Meister Nigeria, der Ozeanienmeister schoss dabei allerdings durch Jonathan Tehau sein umjubeltes erstes Tor bei einem Fifa-Wettbewerb.