Dortmund erteilt nur Bayern München eine Absage. BVB fordert 30 Millionen Euro Ablöse

Dortmund. Das Pokerspiel um Robert Lewandowski schien beendet, doch nun werden nur die Karten neu gemischt. Nach dem Nein der Dortmunder zu einem sofortigen Wechsel des Polen zum Triple-Sieger Bayern München ist dessen Verbleib beim BVB keinesfalls sicher. "Wir wollen die Tür nicht komplett zuschlagen", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: "Es könnte sein, dass er woanders hingeht. Aber unser Ziel ist es, dass er bei uns bleibt." Man wolle eine Konsenslösung finden. "Er wird 2013 aber sicher nicht nach München wechseln." Wenn jedoch jemand anders bereit ist, 30 Millionen Ablöse zu zahlen, ist der Vizemeister offenbar zu Gesprächen bereit.

Dass der BVB womöglich auf eine hohe Transfersumme verzichtet, sieht der Geschäftsführer nicht negativ. "Wenn du 30 Millionen kriegst, gehen davon Steuern runter, es gibt andere Begehrlichkeiten wie Dividenden. Am Ende bleiben 15, 20 Millionen", rechnete Watzke vor: "Das muss man in Relation zu dem setzen, was man in der Champions League einnehmen kann." Mit dem Vorstoß bis ins Finale von Wembley kassierte der BVB 70 Millionen Euro brutto, mit Lewandowski sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man mehr einnehme, als die Ablösesumme einbringen würde. Der polnische Nationalspieler hat bei den Westfalen noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014.

Lewandowski und seine Berater hatten immer wieder erklärt, dass für einen sofortigen Wechsel zum FC Bayern alles geklärt sei. Warum ein konkretes Angebot der Münchner ausblieb, ist unklar. In Dortmund wird kolportiert, der neue Trainer Pep Guardiola wolle ihn jetzt noch nicht haben. Mario Götze, für 37 Millionen von Dortmund nach München gewechselt, soll als Sturmspitze eingesetzt werden. Die Bayern sehen sich trotz eines möglichen Abgangs von Mario Gomez mit Mario Mandzukic und Claudio Pizarro, dessen Vertrag bis 2014 verlängert wird, im Angriff gut genug aufgestellt.

Schwer tut sich Dortmund noch mit den von Trainer Jürgen Klopp angekündigten hochkarätigen Zugängen. In einigen Fällen seien die Preise in die Höhe geschossen, gab Watzke zu. "Aber wir machen uns im Vorfeld Gedanken, was ein adäquater Preis ist", sagte der BVB-Boss: "Wenn er sich dramatisch erhöht, lassen wir es sein."