Borussia frustriert. Verpatzte Generalprobe vor dem Pokal-Hit: Nach dem 1:1 (1:0) bei Borussia Mönchengladbach liegt der deutsche Meister Borussia Dortmund schon fast aussichtslos 17 Punkte hinter seinem designierten Nachfolger aus Bayern zurück. Drei Tage vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale in München (20.30 Uhr, ARD, Sky live) ließ Mario Götze den BVB mit einem verwandelten Foulelfmeter (31. Minute) auf eine perfekte Einstimmung hoffen. Der erst 19 Jahre alte Amin Younes (67.) sorgte jedoch mit seinem ersten Treffer bei den Profis für den verdienten Ausgleich. "Wir hatten das Spiel im Griff, haben keine Torchancen zugelassen. Wir durften dieses Spiel auf keinen Fall mit einem Unentschieden beenden", betonte Dortmunds gefrusteter Kapitän Sebastian Kehl.

Heynckes jubiliert. Vom Verein gab's vor dem Anpfiff eine wertvolle Uhr zum 1000-Spiele-Jubiläum, die Mannschaft schenkte Jupp Heynckes mit dem 6:1 gegen desolate Bremer einen "opulenten Sieg", so der Bayern-Trainer. Dabei hatte der 67-Jährige die Startaufstellung nach dem 3:1-Erfolg bei Arsenal London gleich auf sechs Positionen verändert. Stammkräfte wie Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Toni Kroos oder auch Mario Mandzukic schonte er komplett vor dem DFB-Pokalspiel gegen Dortmund. Seine Chance nutzen konnte vor allem Arjen Robben, der aufgrund der Rot-Sperre von Franck Ribéry auch gegen den BVB auflaufen wird. Das 1:0 erzielte der Niederländer selbst mit einem Volleyschuss nach einer Flanke von Kapitän Philipp Lahm. Das Kopfballtor von Martínez sowie das zweite Tor von Gomez bereitete er vor.

Fürth desillusioniert. Auch der Rauswurf von Trainer Mike Büskens brachte kurzfristig nur wenig. Die SpVgg Greuther Fürth nahm am Sonntagabend mit dem 0:0 Bayer Leverkusen zwar zwei fest einkalkulierte Punkte im Kampf um die Champions League ab, konnte selbst aber auch im zwölften Versuch nicht im eigenen Stadion gewinnen. Mit einem Sieg hätte der Aufsteiger den Abstand auf Relegationsplatz 16 auf drei Zähler verkürzen können, stattdessen sind es jetzt schon fünf Punkte. "Das Unentschieden hat sich die Mannschaft erarbeitet", sagte Interimstrainer Ludwig Preis, "schade, dass es wieder nicht zum Sieg gelangt hat." Ob Greis am Sonnabend im Spiel beim HSV noch auf der Bank sitzt, ist unklar. Präsident Helmut Hack bestätigte einen Kontakt zu Ralph Hasenhüttl, der beim VfR Aalen in der zweiten Liga arbeitet.

Mainz infiziert. Trainer Thomas Tuchel war sichtlich von der Grippe gezeichnet, Manager Christian Heidel blieb im Bett und die Mannschaft ist von einer Schwächephase infiziert, die sie die Teilnahme am Europacup kosten könnte. Gegen den VfL Wolfsburg krankte das Spiel derart, dass es trotz einer Stunde Überzahl (Madlung sah nach einer Notbremse Rot) nur zu einem 1:1 reichte. Der seit vier Partien sieglose FSV braucht vor dem Viertelfinale im DFB-Pokal am Dienstag gegen Freiburg dringend die richtige Medizin. Die Wolfsburger treffen auf den Drittligisten Kickers Offenbach (ARD, Sky live).

Schalke rehabilitiert. Schalke 04 nimmt nach dem ersten Sieg seit fünf Wochen wieder die Europapokalplätze ins Visier. Drei Tage nach dem starken 1:1 in der Champions League bei Galatasaray bezwangen die Königsblauen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf mit 2:1 und liegen nur noch einen Punkt hinter dem HSV. Ausgerechnet Joel Matip (29./81.) bescherte dem umstrittenen Trainer Jens Keller im achten Pflichtspiel den zweiten Sieg. Der Verteidiger war zuletzt immer wieder von den eigenen Fans verhöhnt worden. Mit seiner Verunsicherung und teilweise haarsträubenden Fehlern personifizierte er wie kein anderer die Krise. "Jetzt hat er den Leuten das Maul gestopft", sagte Jermaine Jones.

Stuttgart stagniert. Dem Stolz, als einzige deutsche Mannschaft das Achtelfinale der Europa League erreicht zu haben, folgte die Ernüchterung. Nach dem mauen 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg verharrt der VfB weiter im Niemandsland der Tabelle. Kein Wunder, dass der Blick sofort auf das Pokalviertelfinale gegen Zweitligaklub VfL Bochum am Mittwoch ging: Auf ein baldiges Ende seiner Torflaute hofft dann Vedad Ibisevic, der seit 685 Minuten auf einen Treffer wartet. "Für mich persönlich läuft es derzeit nicht so, wie ich mir das vorstelle", sagte der 28-Jährige. "Mein Job ist es auch, Tore zu machen."