Der Stürmer hat bei Arsenal seine Form wiedergefunden und trifft im Champions-League-Achtelfinale auf alte Freunde. Heynckes äußert sich zu Schalke-Gerüchten

London. Kaum war der Tross von Bayern München am Montag in London gelandet, da hatte Bastian Schweinsteiger schon seinen alten Kumpel Lukas Podolski am Handy. "Poldi freut sich, dass wir in seiner Stadt sind und wir uns sehen", berichtete der Bayern-Vizekapitän auf der Pressekonferenz vor dem Achtelfinal-Champions-League-Duell an diesem Dienstag (20.45 Uhr/Sky) beim FC Arsenal über die Kontakte zum ehemaligen Bayern-Spieler und jetzigen Profi der "Gunners".

Podolski, der von 2006 bis 2009 in München unter Vertrag gestanden hatte, ist von seiner neuen Heimat "überwältigt". London habe "wirklich alles. Mich beeindrucken auch die Menschen, die hier leben. Sie sind sehr freundlich und gehen alle respektvoll miteinander um", schwärmte er im Interview mit der "Welt am Sonntag". "Prinz Poldi" schien mit Köln und seinem FC verwachsen, er gehörte dazu wie der Dom. Weil er sich angeblich nur in Köln wohlfühle, hatten viele dem Stürmer den Sprung zum FC Arsenal nicht zugetraut. Doch längst hat sich der 107-malige Nationalspieler eingelebt - privat, aber auch sportlich. "Ich wusste immer, dass ich die Qualität besitze, mich hier oder auch woanders durchzusetzen. Ich bin auf und außerhalb des Platzes total zufrieden, fühle mich absolut wohl", verriet er.

Podolski genießt es, nun weniger im Blickpunkt zu stehen. "Bei Arsenal herrscht eine tolle Atmosphäre und Ruhe, die man wohl selten findet." Überhaupt tue ihm die Zeit bei Arsenal gut. "Ich kann neue Kräfte schöpfen, menschlich und fußballerisch Schritte nach vorne machen. Ich hab einen Vier-Jahres-Vertrag und wenn es weiter so geht wie bisher, kann ich mir vorstellen, länger zu bleiben."

Doch erst einmal geht es gegen die Bayern. Dass er sich auf das Spiel gegen seinen früheren Verein und auf das Wiedersehen mit Freunden wie Schweinsteiger oder Franck Ribéry freue, muss Podolski nicht extra betonen. Er träumt gar vom Endspiel in Wembley. "Es wäre großartig für ein Londoner Team das Finale in Wembley zu spielen. Etwas ganz Besonderes", sagte der Fan-Liebling. Nach dem Pokal-K.o. am Sonnabend gegen Zweitligist Blackburn Rovers, als Podolski ebenso wie Per Mertesacker geschont wurde, droht dem Tabellenfünften der Premier League allerdings die achte Saison ohne Titel.

Bayerns Trainer Jupp Heynckes nahm derweil die durch einen Bericht der "Bild"-Zeitung ausgelösten Spekulationen um seinen möglichen Wechsel zu Schalke 04 zur Kenntnis. "Ich kann nicht verhindern, dass mein Name bei dem einen oder anderen Klub gehandelt wird", sagte er in London. Er werde sich frühestens äußern, wenn er sich entschieden habe.