Verzockt. Da hat sich Manager Arsène Wenger vom FC Arsenal drei Tage vor dem Achtelfinalhinspiel in der Champions League gegen Bayern München schön verzockt. Ohne die deutschen Nationalspieler Lukas Podolski und Per Mertesacker unterlagen die Nord-Londoner am Sonnabend in der Runde der letzten 16 des englischen FA Cups mit 0:1 (0:0) gegen den Zeitligisten Blackburn Rovers, das Aus. Der Tabellenfünfte hat damit nur noch eine Chance, seine achtjährige Durststrecke ohne Titelgewinn zu beenden: in der Königsklasse. Neben den beiden Deutschen standen auch Stars wie Jack Wilshere, Sanzi Cazorla oder Theo Walcott nicht in der Startformation. 26 Torschüsse zählten Statistiker dennoch für den Premier-League-Club, der ehemalige Dortmunder Tomas Rosicky traf einmal die Latte. Das entscheidende Tor aber erzielte Colin Kazim-Richards in der 72. Minute. "Uns haben das Durchsetzungsvermögen und die Ruhe vor dem Tor gefehlt", sagte Wenger, "am Ende waren wir nicht gut genug." Die Kritik an dem 63-Jährigen, dessen Team auch in der Liga den eigenen Ansprüchen hinterherläuft, nimmt zu: "Du hast den Cup nicht respektiert, Wenger", schrie ihm ein Anhänger hinterher. "Die Saison ist noch nicht vorbei", erklärte der Trainermanager, "wir haben nun ein ganz wichtiges Spiel vor der Brust. Es gibt uns Gelegenheit, zu zeigen, dass wir Charakter haben, dass wir Männer sind, die füreinander kämpfen", sagte Wenger. Dann wahrscheinlich auch wieder mit Podolski und Mertesacker.

Besser machte es am Sonntag der Londoner Stadtrivale FC Chelsea. Der Champions-League-Sieger setzte sich im Wiederholungsspiel mit 4:0 (0:0) gegen den Viertligisten FC Brentford mit dem deutschen Trainer Uwe Rösler durch und zog ins Viertelfinale des ältesten Cup-Wettbewerbs der Welt ein.

Verbessert. Es vergeht anscheinend keine Woche, in der Leo Messi nicht mit einem neuen Rekord die Fußballwelt begeistert. Am Sonnabend erzielte der Argentinier beim 2:1 (0:1)-Auswärtssieg des FC Barcelona gegen den FC Granada in der 50. Minute sein 300. Pflichtspieltor für die Katalanen und setzte in der 72. Minute mit einem Freistoß noch das 301. zum Sieg drauf. Odion Ighalo (26.) hatte die Andalusier in Führung gebracht, bei denen Real Madrid vor zwei Wochen 0:1 verloren hatte. "Leo, der Allmächtige" titelte "El Mundo Deportivo" über den Argentinier, der in Granada aus der zweiten Reihe als Spielmacher agierte. 243 seiner Tore erzielte der Weltfußballer mit links, 44 mit rechts, zwölf per Kopfball und je eines mit Brust und Hand.

Verloren. Rekordmeister Juventus Turin hat in der italienischen Serie A seine vierte Saisonniederlage kassiert. Der Meister verlor mit 0:1 (0:0) beim AS Rom hatte aber das Glück, dass der Tabellenzweite SSC Neapel am Sonntag im Heimspiel gegen Aufsteiger Sampdoria Genua nicht über ein 0:0 hinauskam. In der Tabelle liegt Juve somit immer noch vier Punkte vor Pokalsieger Napoli. Mittlerweile hat sich auch der AC Mailand zu einem ernsthaften Rivalen im Kampf um die Champions-League-Plätze entwickelt. Beim 2:1 (1:0) gegen den FC Parma sahen die Milan-Fans den neunten Sieg in den vergangenen zwölf Spielen und schon das vierte Tor von Mario Balotelli für seinen neuen Club.

Versteckt. Der US-amerikanische Fußballprofi Robbie Rogers erfährt nach seinem Outing als Homosexueller eine Welle der Solidarität. Allen voran Joseph S. Blatter, Präsident des Fußball-Weltverbandes Fifa, bedankte sich beim früheren US-Nationalspieler für die offenen Worte. "Das ist 2013. Danke. Mutigen Männern wie Ihnen ist es zu verdanken, dass solche Bekanntmachungen eines Tages nicht mehr notwendig sind", schrieb Blatter bei Twitter. Auch der nationale Verband US Soccer erklärte in einem Statement: "Wir sind stolz auf Robbie." Unter der Überschrift "The Next Chapter ..." (Das nächste Kapitel ...) schrieb Rogers, der zuletzt in England beim Zweitligisten Leeds United unter Vertrag gestanden hatte, auf seiner Homepage, er habe sich stets anders gefühlt. Der Spagat, gleichzeitig als Fußballer und Mensch glücklich zu werden, sei ihm am Ende nicht gelungen. Deshalb sei nun die Zeit gekommen, sein Ich "außerhalb des Fußballs zu entdecken". Rogers war 18-mal für die Nationalmannschaft aufgelaufen und hatte 2011 das erste Tor unter Trainer Jürgen Klinsmann beim 1:1 gegen Mexiko erzielt.