Enttäuschung bei Slomka "Das sind definitiv zwei verlorene Punkte", schimpfte der Trainer von Hannover 96 nach dem 2:2 beim 1. FC Nürnberg. Das Team von Mirko Slomka, am Sonnabend nächster Gegner des HSV, gab den Auswärtssieg in letzter Sekunde aus der Hand. Sebastian Polter rettete den Franken mit seinem Treffer in der Nachspielzeit einen Zähler - und verdarb Slomka den Nachmittag. "So haben wir nur einen Punkt, das reicht nicht." Lange hatte Hannover nach Toren von Szabolcs Huszti (41.) und Didier Ya Konan (68.) und dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Timm Klose (53.) wie der sichere Sieger ausgesehen, doch der eingewechselte Polter bewahrte seinen neuen Coach Michael Wiesinger vor der ersten Heimniederlage.

Frust in Hoffenheim Der erhoffte Befreiuungsschlag im Abstiegskampf blieb der TSG 1899 Hoffenheim auch im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart verwehrt. Schon nach 145 Sekunden traf Martin Harnik per Kopf für die Schwaben zum 0:1. Dabei blieb es. Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia feierte nach fünf Niederlagen in Folge wieder einen Erfolg. Am kommenden Sonnabend droht Hoffenheim im Auswärtsspiel in Augsburg der Absturz auf Rang 17. "Das ist der nackte Überlebenskampf", sagte Kapitän Andreas Beck.

Jubel um Reus Am Ende seiner Gala ging Marco Reus auf Trophäenjagd. Ähnlich zielstrebig wie zuvor im gegnerischen Strafraum sprintete er nach dem Schlusspfiff Richtung Ball. "Bei meinem ersten Dreierpack habe ich den Ball nicht mitgenommen. Jetzt wollte ich ihn unbedingt haben", kommentierte der dreifache Torschütze nach dem 3:0 gegen Eintracht Frankfurt. BVB-Sportdirektor Michael Zorc schwärmte: "Das heute war absolute Extraklasse." Im Dortmunder Team gab es indes auch einen Verlierer. Denn der für Robert Lewandowski (Sperre) nachgerückte Julian Schieber konnte seine Chance nicht nutzen. Nach wiederholtem Foulspiel sah der Angreifer in der 31. Minute die Gelb-Rote Karte.

Poker um Lewandowski Borussia Dortmund glaubt nicht mehr an einen Verbleib von Robert Lewandowski. "Wir haben ein für unsere Verhältnisse außergewöhnliches Angebot gemacht. Aber wenn das dann nicht angenommen wird, entwickelst du ja auch ein Gefühl dafür", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der zugleich den FC Bayern zur Offenheit aufforderte: "Szenario eins: Bayern hat kein Interesse an Robert - dann ist das alles Gequatsche. Szenario zwei: Sie haben Interesse. Dann müssen sie ihr Visier lüften, müssen zu uns kommen und eine Anfrage stellen", sagte Watzke. Lewandowski hat einen Vertrag bis 2014, würde zwischen 25 und 30 Millionen Euro Ablöse kosten.

Frust bei Robben Er gab sich keine Mühe, seine schlechte Laune zu verbergen. Das fünfte Rückrundenspiel mit 2:0 in Wolfsburg gewonnen, wieder zu null gespielt und selber ein Tor geschossen - doch Arjen Robben grantelte. Für die Champions-League-Partie am Dienstag gegen den FC Arsenal forderte er einen Platz in der Startelf: "Ich sehe keinen Grund, warum ich nicht spielen sollte."

Druck für Keller Er hätte Michel Bastos eigentlich vor Freude um den Hals springen müssen, doch der Coach des FC Schalke 04 hielt sich mit Lob zurück. "Wer in drei Spielen drei Tore macht, der kann kein totaler Fehleinkauf gewesen sein", sagte Jens Keller über den Doppeltorschützen zum 2:2 beim FSV Mainz 05. Schalkes Sportvorstand Horst Heldt lehnte ein klares Bekenntnis zum Trainer ab, verlängerte die Schonfrist aber bis zum Mittwoch. Dann treten die "Königsblauen" im Achtelfinale der Champions League bei Galatasaray Istanbul an.

Ärger bei Völler Der Sportdirektor von Bayer Leverkusen fehlte nach dem 2:1-Arbeitssieg gegen den FC Augsburg in der Mixed Zone. Völler hatte schon zuvor alles gesagt, was er sagen wollte. "Wir werden für unseren Erfolg von der DFL bestraft. Das tut den Clubs weh, das schadet dem Fußball", hatte er im Kölner "Express" gewettert. Denn nur 43 Stunden nach dem Europacup-Spiel gegen Benfica Lissabon (0:1) musste die Werkself wieder antreten. "Man will ja, dass alle deutschen Mannschaften im internationalen Wettbewerb bestehen. Dafür ist so eine Ansetzung nicht gut", pflichtete der Bayer-Kapitän Simon Rolfes seinem Chef bei. Wohl vergebens. In dieser Saison gab es bereits fünf Sonntage mit drei Partien - mehr sind im TV-Vertrag nicht vorgesehen. (HA)