Eine Glosse von Christian-A. Thiel

Lukas Josef Podolski, 27, gilt als Mann klarer Worte. "Rein das Ding, fertig und ab nach Hause", lautet seine universale Arbeitsplatzbeschreibung für einen Fußballprofi, der nichts hinzuzufügen ist. Und wenn "Poldi" jetzt nach gerade mal sieben Monaten beim FC Arsenal in einem Twitter-Chat ein neues Tattoo ankündigt: "Vielleicht könnte ich auf meinen linken Arm ein ,Arsenal' bekommen", ist das mehr als nur so dahergesagt.

Für Podolski geht Liebe unter die Haut. Bislang trägt der 107-malige deutsche Nationalspieler nur das Wappen seiner Heimatstadt Köln auf dem rechten Arm, dazu den Schriftzug "Cologne", für ihn eine Herzensangelegenheit. Einmal wäre er beinahe schwach geworden. Als vor gut drei Jahren eine karriereschädigende Torflaute nach 1425 Minuten endlich zu Ende gegangen war, sagte er: "Ich überlege, mir die Zahl zu tätowieren" - und ließ es dann doch. Zum FC Bayern, dem Podolski drei Jahre seines Lebens schenkte, war die Liebe offensichtlich nicht so groß. Bayerns Wappen taucht auf Poldis Körper nicht auf.

Wo aber soll das hinführen? Michael Spies, 47, trug die Trikots von sieben Bundesligavereinen (unter anderem des HSV), Wanderarbeiter Ansgar Brinkmann, 43, verdingte sich bei 13 verschiedenen Clubs, manche davon mehrmals. So lang kann ein Arm gar nicht sein.

Immerhin hat Podolskis Stecher bei "Cologne" keinen Fehler gemacht. Das englische Unterwäschemodell David Beckham dagegen ließ sich den Namen seiner Angetrauten Victoria in altindischer Schnörkelschrift in den linken Arm ritzen - leider liest sich das jetzt "Vhictoria".