Schalkes Manager Horst Heldt garantiert auch nach dem 0:4 von München: “Jens Keller bleibt auf jeden Fall bis zum Saisonende unser Trainer.“

Im Keller. Die Talfahrt setzt sich ungebremst fort, der Druck auf Trainer Jens Keller wird immer größer. Doch auch nach der 0:4-Klatsche bei Bayern München hält Sportvorstand Horst Heldt stur an der Jobgarantie für den angeschlagenen Chefcoach von Schalke 04 fest. "Es bleibt so, wie wir es vorher gesagt haben: Jens Keller bleibt auf jeden Fall bis zum Saisonende unser Trainer", sagte Heldt nach Schalkes achter Saisonniederlage und dem dritten sieglosen Spiel in Folge (nur ein Punkt). Dabei macht der 42 Jahre alte Keller derzeit nicht den Eindruck, als könnte er die erneut ganz schwachen Schalker aus ihrer schweren Krise führen. Aufgeben will er aber nicht: "Ich werde meine Arbeit weiter gewissenhaft machen."

Jermaine Jones versuchte die erneut blutleere Vorstellung der Schalker durch die vielen prominenten Ausfälle (Huntelaar, Affelay, Fuchs, Marica, Papadopoulos) zu erklären. Man dürfe sich aber ohnehin nicht an den Bayern messen, führte Jones aus, "wir müssen gucken, was hinter uns passiert". Eine weitere Niederlage beim Tabellennachbarn Mainz dürfte die Krise auf Schalke vor dem Achtelfinale in der Champions League bei Galatasaray Istanbul (20.2.) weiter verschärfen.

In der Negativspirale. Als Bruno Labbadia Ende Januar nach drei Bundesliga-Niederlagen in Folge seinen Vertrag bis 2015 verlängerte, entsprach dies dem (trotzigen) Wunsch nach Kontinuität in der Führung. Konstant blieb jedoch auch der Misserfolg: Dem 1:3 in München folgte nun ein bitteres 1:4 im heimischen Stadion gegen Bremen. Als einziges Team stehen die Schwaben in der Rückrunde noch ohne Punkt da, bei 2:11 Toren in vier Spielen. Eine schlimmere Negativsserie hatte der VfB nur unter Egon Coordes erlebt, der 1987 siebenmal in Folge verlor und danach auch sein Traineramt. "Wir liegen im Dreck. Da kommt man nur mit Erfolgserlebnissen wieder raus", wirkte Sportdirektor Fredi Bobic ratlos. Die nächste Gelegenheit zur Wiedergutmachung gibt es am Donnerstag, wenn die Stuttgarter in der Zwischenrunde der Europa League auf Genk treffen.

Im Club der 100. Er trifft und trifft und trifft - jetzt hat der Leverkusener Stürmer noch ein besonderes Jubiläum gefeiert. Mit dem Treffer zum 2:2 bei Borussia Mönchengladbach ist Stefan Kießling als 49. Fußballprofi in den "100er-Club" eingezogen. Sein 14. Saisontor war zugleich das 100. seiner Bundesligakarriere. Die Freude des 29-Jährigen darüber hielt sich jedoch in Grenzen. Wie schon in der Vorwoche beim 2:3 gegen Dortmund belohnte sich Bayer auch beim 3:3 im 62. Westderby nicht für den Aufwand, weil Gladbachs Patrick Herrmann kurz vor Schluss noch zum Ausgleich traf. Während die Borussia vor ihrem Auftritt am Sonnabend beim HSV noch am Donnerstag in der Europa League bei Lazio Rom spielen muss, trifft Bayer Leverkusen am gleichen Tag auf Benfica Lissabon.

Im Aufwind. Jeweils mit 1:0 gewannen Hannover gegen Hoffenheim und Wolfsburg in Fürth und rundeten damit das gelungene Wochenende für die Nordclubs ab. Dabei erzielte 96-Stürmer Mame Diouf in seinem 17. Ligaspiel bereits seinen neunten Saisontreffer und sorgte für eine gelungene Generalprobe vor dem Europa-League-Spiel bei Anschi Machatschkala (Russland). Während sich Wolfsburgs Coach Dieter Hecking nach dem Siegtreffer von Bas Dost darüber freuen konnte, dass sich sein Team ins gesicherte Mittelfeld absetzen konnte, suchte man beim Aufsteiger verzweifelt nach positiven Ansätzen. "Der Abstand (nach oben) ist gleich geblieben, weil auch andere Teams im Kampf um den Relegationsplatz verloren haben. Das macht natürlich Mut", sagte Fürths Torwart Wolfgang Hesl. Eben alles eine Frage der Perspektive.

Im Wartestand. Trotz einer kompletten Halbzeit in Überzahl nach der Roten Karte gegen den Mainzer Shawn Parker (45.+1) müssen die Augsburger Fans weiter auf den zweiten Heimsieg warten. Nach dem 0:1 durch Adam Szalai (43.) konnte Sascha Mölders (57.) nur noch ausgleichen. Immerhin bleibt Augsburg 2013 weiter ungeschlagen.

Auf Kurs Europa. Nach zwei Nullnummern gegen Mainz und Leverkusen sowie der 1:2-Niederlage gegen Hoffenheim feierte der SC Freiburg am Sonntagabend den ersten Sieg des Jahres. Das Tor des Tages erzielte Pavel Krmas per Kopf in der 87. Minute. Die Breisgauer belegen nun, punktgleich mit dem HSV, Platz fünf, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt.