Schalker Abgang und Zugang Auf seiner Bundesliga-Abschiedstournee fand Lewis Holtby, der spätestens im Sommer zu den Tottenham Hotspur wechselt, ein womöglich letztes Mal die deutlichsten Worte zum lahmen Schalker Auftritt beim 0:0 gegen Augsburg: "Für einen Champions-League-Aspiranten reicht das nicht." Seit Wochen schon steht ein vorzeitiger Wechsel des Nationalspielers nach London im Raum - je näher das Ende des Transferfensters am 31. Januar rückt, desto wahrscheinlicher wird ein baldiger Durchbruch bei den Verhandlungen beider Clubs. Entscheidend hängt die Entscheidung bei Holtby offenbar auch mit der Personalie Michel Bastos zusammen. Der Brasilianer steht nach französischen Medienberichten unmittelbar vor einem Wechsel von Olympique Lyon nach Schalke. "Er ist sich mit dem Club einig", sagte Lyons Präsident Jean Michel Aulas der Zeitung "L'Équipe".

Hannovers Pech und Glück Eine halbe Stunde lang lieferte Sebastien Pocognoli ein unauffälliges Debüt ab - bis zu seinem Aussetzer in der 34. Minute. Mit einem Kung-Fu-Tritt in den Bauch streckte Hannovers neuer Linksverteidiger Wolfsburgs Fagner nieder. Rot für Pocognoli, Debüt beendet. "Er ist extrem niedergeschlagen", sagte 96-Trainer Mirko Slomka hinterher über seinen 25 Jahre alten Hoffnungsträger, der erst am Dienstag von Standard Lüttich verpflichtet worden war. Freuen konnte sich Slomka, dass seine Mannschaft auch mit knapp 60 Minuten in Unterzahl dem Wolfsburger Sturmlauf standhielt und am Ende glücklich 2:1 gewann.

Wolfsburger Neuzugang vor Abschied Emanuel Pogatetz vom VfL Wolfsburg steht vor einem Wechsel zu West Ham United nach England. Der Österreicher, der erst im Sommer von Hannover 96 verpflichtet wurde, ist am Sonntag zum Medizincheck nach London geflogen.

Mainzer Freude und Ärger Die Freude über seine Saisontore zehn und elf war bei Adam Szalai getrübt. Ein Sturz im Strafraum, den der Torjäger des FSV Mainz 05 "als Foul" einstufte, ahndete Schiedsrichter Marco Fritz als Schwalbe. Und das brachte Szalai die fünfte Gelbe Karte ein. Damit entgeht dem Matchwinner beim Mainzer 3:0-Sieg in Fürth ein Highlight: "Es ärgert mich, dass ich jetzt gegen Bayern fehle."

Kießling darf sich Hoffnungen machen Mit dem 0:0 gegen den des SC Freiburg verteidigte Bayer Leverkusen zwar den zweiten Tabellenplatz, die Verantwortlichen wissen jedoch um die Bedeutung einer Leistungssteigerung für den Verfolgergipfel gegen Borussia Dortmund am kommenden Sonntag. Insbesondere das hochgelobte Offensivtrio mit Gonzalo Castro, Stefan Kießling und André Schürrle stand auf verlorenem Posten gegen aggressiv pressende Freiburger. "Ich hatte eigentlich nicht das Gefühl, dass ich nicht zum Zug gekommen bin", meinte Kießling. Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw hatte Kießling, der in den vergangenen vier Partien zuvor immer mindestens ein Tor erzielt hatte, allerdings kaum gute Aktionen. Trotzdem machte Löw dem Stürmer Hoffnung. "Kießling ist bei uns immer auf dem Zettel und 2010 war er auch dabei. Wir haben auf dieser Position zwei Top-Leute. Kießling ist natürlich auch sehr gut. Aber wir haben ja bis zur WM auch noch ein bisschen Zeit."

Lakic vor Wechsel nach Frankfurt Stürmer Srdjan Lakic steht offenbar kurz vor einem Wechsel vom VfL Wolfsburg zu Eintracht Frankfurt. Der 29 Jahre alte Kroate soll an diesem Montag einen Medizincheck absolvieren und danach für anderthalb Jahre ausgeliehen werden. Der VfL bestätigte am Sonntag zwar Gespräche zwischen den beiden Vereinen, aber noch keinen Vollzug. Eintracht-Trainer Armin Veh hatte auf die Verpflichtung eines weiteren Stürmers gedrängt.

Kahn unterstützt und kritisiert Für Oliver Kahn ist die Bundesliga reif für ein Coming-out. "Ich könnte mir vorstellen, dass es heutzutage kein großes Problem mehr darstellt, wenn sich ein Spieler zu seiner Homosexualität bekennt", sagte der 43 Jahre alte Ex-Nationaltorhüter im Interview mit der Schweizer Zeitung "Der Sonntag": "Zu meiner Zeit war der Fußball ein Macho-Geschäft. Das hat sich zum Glück geändert." Kahn nahm auch zum gefallenen Ex-Rad-Star Lance Armstrong Stellung: "Sein Vorgehen muss man als kriminellen Betrug bezeichnen." Wer über viele Jahre hinweg dope und sich nach außen als sauberen Sportsmann darstelle, müsse sich über die Reaktionen nicht wundern.