Hamburg. Den Glauben an ihre Stärke, den hatten sie nie verloren. Aber weil sie gleichzeitig auch mit einer gesunden Portion Realitätssinn ausgestattet sind, wussten die Hockeyherren des Uhlenhorster HC schon vor Beginn der Hallensaison, dass ihnen ein hartes Stück Arbeit bevorstehen würde. Ohne Leistungsträger wie Moritz Fürste, Nicolas Jacobi, Oliver Korn und Marco Miltkau mussten Cheftrainer Martin Schultze und sein Team angesichts der Konkurrenz in der Nordgruppe damit rechnen, das Viertelfinale zu verpassen.

Umso glücklicher ist Florian Fuchs, dass er mit seinen Teamkollegen an diesem Sonnabend (16 Uhr, Wesselblek) die Chance hat, den zweitplatzierten Erzrivalen Club an der Alster mit einem Sieg im direkten Duell zu verdrängen. Zwei Erfolge über den Abstiegskandidaten DHC Hannover zum Saisonabschluss vorausgesetzt, wäre dann das Viertelfinale erreicht. "Dass wir es aus eigener Kraft schaffen können, ist das Maximale, was wir erwarten konnten. Deshalb bin ich mit der bisherigen Saison sehr zufrieden", sagt Fuchs.

Der Angreifer, mit sieben Saisontoren derzeit drittbester Torjäger hinter Kapitän Jonas Fürste und Eckenspezialist Patrick Breitenstein (beide elf), hat einen großen Anteil am Erfolg des jungen UHC-Teams. Nicht nur weil er trotz seiner erst 21 Jahre als Führungsspieler vorangeht, sondern auch weil er sich nie zu schade dafür ist, immer ein paar Schritte mehr zu laufen als die Kollegen. Fuchs, der auf dem Feld als laufstarker Vorbereiter und schneller Konterstürmer überzeugt, hat seine Spielweise in die Halle übertragen. Geht vorn der Ball verloren, ist es oftmals er, der ihn hinten zurückerobert. "Das gehört dazu", sagt er lapidar. Zu Sturmpartner Jonas Fürste ist Fuchs, der 2012 zum U23-Welthockeyspieler gewählt wurde, deshalb die perfekte Ergänzung. "Ich lege auf, Joni knipst, das passt gut", sagt er, "was nicht heißen soll, dass ich nicht auch gern Tore schieße."

Er schießt sogar die wichtigen Tore, wie am vergangenen Sonntag beim 7:7 gegen Tabellenführer Harvestehuder THC, wo er zum 1:0 und zum Endstand traf. Die Lehren, die aus dem unglücklichen 7:8 im Hinspiel bei Alster vor neun Tagen folgten, kann Fuchs klar umreißen. "Da haben wir den Faden verloren, weil wir zu viel mit den Schiedsrichtern gehadert und unsere Chancen nicht genutzt haben. Wenn wir das abstellen, werden wir Alster im Rückspiel schlagen", sagt der BWL-Student. Den Glauben an die eigene Stärke lebt er seinen Teamkollegen vor.