Mailand. Der italienische Fußball ist erneut von einem Rassismus-Skandal überschattet worden. Beim Testspiel des AC Mailand beim Viertligisten Pro Patria wurde Ex-Bundesligaprofi Kevin-Prince Boateng von Teilen der Heim-Anhänger verunglimpft. Boateng nahm sich daraufhin den Ball und schoss ihn in Richtung der Zuschauer, die ihn beleidigt hatten. Danach zog er sich das Trikot aus und verließ den Platz. Seine Teamkollegen folgten Boateng, das Spiel wurde in der 26. Minute abgebrochen.

"Dieser Vorfall schadet dem Ansehen des italienischen Fußballs", hieß es in einer Erklärung der Mailänder. Boateng twitterte: "Es ist eine Schande, dass so etwas noch vorkommt." AC-Trainer Massimiliano Allegri zeigte sich betroffen. "Ich bin enttäuscht und traurig, aber ich denke, dass es die richtige Entscheidung aus Respekt vor unseren und allen farbigen Spielern in allen Ligen war, nicht zurückzukehren." AC-Kapitän Massimo Ambrosini erklärte: "Wir haben ein Zeichen gesetzt. Wir müssen derartigen Ereignissen ein Ende bereiten." Der Präsident von Pro Patria, Pietro Vavassori, sagte resigniert, die Klubs seien gegen solche Anhänger machtlos: "Wir können dagegen nichts tun", sagte Vavassori.