Paolo Guerrero schießt Corinthians Sao Paulo zum 1:0-Sieg gegen Champions-League-Sieger Chelsea. Der größte Erfolg des Ex-HSV-Stürmers.

Yokohama. Aus dem kleinen Krieger wurde ausgerechnet in Japan ein großer Fußball-Kaiser. Paolo Guerrero hüpfte in Yokohama nach den Schlusspfiff wie ein kleines Kind über den Rasen, seine Teamkollegen sangen sich dazu heiser. Dank eines Treffers des früheren HSV-Torjägers haben die Corinthians Sao Paulo überraschend das Endspiel um die Klub-Weltmeisterschaft gewonnen. Das Tor des Peruaners in der 69. Minute besiegelte einen 1:0 (0:0)-Sieg der Brasilianer gegen den favorisierten Champions-League-Gewinner FC Chelsea.

„Ich habe vorher geträumt, dass wir gewinnen und ich das Siegtor erziele. Nun ist es tatsächlich so passiert“, sagte Guerrero freudetrunken und stimmte dann in die Jubelgesänge der 15.000 mitgereisten Fans nach dem ersten Klub-WM-Titel der Vereinsgeschichte ein: „Dieser Titel gehört ihnen, sie sind eine Bande von Verrückten.“

Vor 56.301 Zuschauern war es bei der Vereins-WM im fernöstlichen Kaiserreich im dritten Finale der dritte Triumph einer Mannschaft aus Brasilien gegen ein englisches Team. Zuletzt allerdings war die Trophäe fünfmal in Folge nach Europa gewandert. Der 28 Jahre alte Guerrero war nach Vorarbeit von Danilo mit einem Kopfball aus kurzer Distanz erfolgreich.

In einer ausgeglichenen Partie hatten die Südamerikaner nicht unverdient das bessere Ende für sich. Allerdings verhinderte der überragende Torhüter Cassio mehrfach Torerfolge für Chelsea, das nach dem Scheitern in der diesjährigen Gruppenphase der Champions League einen weiteren sportlichen Rückschlag hinnehmen musste.

Bereits in der Vorschlussrunde hatte der ehemalige Bundesligaprofi Guerrero ebenfalls per Kopf den 1:0-Erfolg seines Teams gegen Al Ahly Kairo unter Dach und Fach gebracht. In einer hektischen Schlussphase gegen die „Blues“ geriet der Triumph für das Team von Trainer Tite allerdings noch in Gefahr. Chelsea-Coach Rafael Benitez wechselte in der 87. Minute sogar den Ex-Bremer Marko Marin als zusätzliche Offensivkraft ein.

Entschieden allerdings war die Partie, nachdem Verteidiger Gary Cahill in der Schlussminute der regulären Spielzeit die Rote Karte gesehen hatte. Ein Tor des Spaniers Fernando Torres in der Nachspielzeit wurde von Schiedsrichter Cuneyt Cakir aus der Türkei wegen einer Abseitsposition nicht anerkannt.

Zuvor hatte CF Monterrey an gleicher Stelle das Spiel um den dritten Platz gegen Kairo für sich entschieden. Dank der Tore von Jesus Corona in der dritten und Cesar Delgado in der 66. Minute setzten sich die Mittelamerikaner etwas glücklich mit 2:0 (1:0) durch.