Eine Glosse von Björn Jensen

Erinnern Sie sich an Trifon Iwanow? Das bulgarische Raubein mit einem Gesicht, das nur eine Mutter lieben kann, foulte sich zwischen 1986 und 1998 über die Fußballplätze Europas. Er war mit Rapid Wien österreichischer und mit ZSKA Sofia bulgarischer Meister, 1994 stand er mit Bulgarien im WM-Halbfinale, zwei Jahre später wurde er in seiner Heimat zum Fußballer des Jahres gewählt.

Außerdem zählt Iwanow in diversen Internetlisten zu den zehn hässlichsten Fußballern der Geschichte. Über Geschmack lässt sich bekanntlich vortrefflich diskutieren, doch diesen Platz in der Historie wird dem heute 47-Jährigen wohl niemand ernsthaft streitig machen wollen.

Warum wir an Trifon Iwanow erinnern? Nun, ein Düsseldorfer Soziologie-Professor hat in einer Studie herausgefunden, dass Spieler, die als hässlich oder unattraktiv gelten, bessere Fußballer sind als schöne Kicker. Man kann von Sinn und Unsinn solcher Erhebungen halten, was man will, aber immerhin einer dürfte aufatmen: Cristiano Ronaldo, Portugals Beau in Diensten von Real Madrid, hat nun die Erklärung dafür, warum er in der Wahl zum Weltfußballer alljährlich an Barcelonas Lionel Messi scheitert.

Um diesem Fakt Abhilfe zu schaffen, bleibt Ronaldo wohl nur eine Wahl. Er muss nach Sofia reisen, wo Iwanow heute Tankstellen betreibt, und mit diesem das Gesicht tauschen. Seine fußballerischen Fähigkeiten gepaart mit Iwanows Visage - und der Goldene Ball wäre ihm bis ans Ende seiner Laufbahn sicher.

Was seine Geliebten dazu sagen, muss eine andere Studie herausfinden.