Flatterball Manuel Neuer wurde nicht müde, Minute für Minute denselben Satz zu sagen: "Dieser Ball war nicht haltbar." Es war die halbe Wahrheit, vielleicht auch ein bisschen Selbstschutz. Denn Neuers verunglückte Parade beim Ausgleichstor von Markus Feulner zum 1:1 (1:0) beim 1. FC Nürnberg passte nur zu gut ins Bild der Bayern, die mit einer besseren B-Mannschaft beim Derby-Rivalen enttäuschten. "Wir müssen akzeptieren, dass wir nur einen Punkt mitnehmen. Aber das ist kein Beinbruch", sagte Trainer Jupp Heynckes. Neuer sprach bei Feulners Flatterball von einer "Flugkurve, die ich noch nie erlebt habe" und bekam vom Torschützen sogar recht: "Dass ich einen guten Schuss habe, wusste ich. Aber dass er so eine Flugkurve nimmt, hätte ich auch nicht gedacht."

Versagen Harmlos, mutlos, einfallslos - nach der Demonstration der Schwäche von Schalke 04 legte Trainer Huub Stevens mit seiner Kritik den Finger tief in die königsblaue Wunde. "Das war ein kollektives Versagen. Ich hätte auch neun Spieler auswechseln können. Und einer der beiden, die ich nicht ausgewechselt hätte, fliegt dann auch noch vom Platz", wetterte er nach dem 0:2 bei Bayer Leverkusen und bezog sich auf jene Szene, als Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos wegen wiederholten Foulspiels (82.) zu Recht die Gelb-Rote Karte sah. Dies rundete den gebrauchten Tag der Schalker ab. Der heißblütige Grieche stapfte wutschnaubend vom Platz, trat auf dem Weg in die Kabine gegen eine Wasserflasche und spritzte mit deren Inhalt einen Mitarbeiter der TV-Übertragungsfirma nass.

Traumtor Grandios, genial - Götze: Die spielerischen und technischen Fähigkeiten von Mario Götze haben sich auch über Deutschlands Grenzen längst herumgesprochen, eine eindrucksvolle Kostprobe seiner Qualitäten lieferte der Nationalspieler beim 3:1 von Meister Borussia Dortmund über Neuling SpVgg Greuther Fürth. Götzes vierter Saisontreffer in der 42. Minute zum Endstand war "einer der schönsten meiner Karriere", so der Torschütze nach dem Abpfiff. Zunächst düpierte er Fürths Torhüter Max Grün mit einem Haken nach links, um dann statt eines Torschusses mit einer Finte nach rechts Heinrich Schmidtgal bei dessen Rettungsversuch in die Werbebande rutschen zu lassen, Götze hatte bereits zuvor mit einem ähnlich beherzten Slalom das 1:0 für Robert Lewandowski (3.) vorbereitet.

Ratlos Am Ende waren auch die Auswärtskönige des VfB Stuttgart etwas ratlos. "Es gibt solche Phasen. Diese sollte man dann einfach nicht hinterfragen", sagte Martin Harnik nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach. "Vor zwei Jahren waren wir auswärts die schwächste Mannschaft. Da haben wir die Punkte nur zu Hause geholt. Ich weiß auch nicht, woran es liegt", meinte Harnik. Fünf Spiele hat die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia in der Fremde in Folge nicht verloren - und dabei richtig guten Fußball gezeigt. "Wir treten einfach mit dem notwendigen Selbstvertrauen auf", sagte Sportdirektor Fredi Bobic.

Trennung Die letzte Dienstreise wurde für Reiner Maurer zur Privatfahrt. Als der 52-Jährige am Sonnabend vom 1:0 des SC Paderborn beim VfR Aalen zurückkam, stand seine Abberufung als Trainer von 1860 München intern schon fest. Am Sonntagmorgen nach dem 0:2 gegen den 1. FC Köln zogen die Verantwortlichen der "Löwen" dann auch offiziell die Reißleine und stellten gleich Nachfolger Alexander Schmidt vor. Mit dem bisherigen Trainer der U21 soll der Anschluss an die Tabellenspitze wiederhergestellt werden.

Sicherheit Christian Seifert, Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL), drängt die 36 Profiklubs auf eine schnelle Einigung in der Sicherheitsdebatte. Seifert ist überzeugt, dass "seitens der Politik und der Polizei der Druck wieder steigen wird, wenn nichts beschlossen wird. Mit der Politik ist vereinbart: Bis zur Winterpause müssen vom Fußball Beschlüsse gefasst werden. Und meine Sorge ist: Wenn das nicht geschieht, werden von anderen Fakten geschaffen, über unsere Köpfe hinweg." Seifert räumte in der "Süddeutschen Zeitung" aber auch Fehler ein. "In der Pyro-Diskussion haben sich DFB und DFL extrem unglücklich angestellt. Da wurde mit Fanvertretern über ein Konzept beraten, das den Namen ,Pyrotechnik legalisieren' trug. Dabei kann man als Sportverband nichts legalisieren, was gesetzlich verboten ist."