Bremens Kapitän beschert Werden mit zwei Treffern einen 2:1-Sieg gegen Mainz. Heute Abend werden in der Hansestadt rote Zahlen im zweistelligen Millionenbereich präsentiert.

Doppelpack: Werder Bremen hat die finanziellen Probleme durch einen schmeichelhaften Sieg zum Abschluss des zehnten Spieltags vorübergehend vergessen lassen. Am Tag vor der Mitgliederversammlung am heutigen Abend, auf der voraussichtlich rote Zahlen im zweistelligen Millionenbereich präsentiert werden, besiegte die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf den FSV Mainz 05 mit 2:1 (1:0). Kapitän Aaron Hunt (11./86.) sorgte mit seinem Doppelpack für den vierten Saisonsieg, Adam Szalai (64.) hatte zwischenzeitlich mit seinem achten Saisontor ausgeglichen. Viele andere hochkarätige Chancen ließen die Mainzer allerdings ungenutzt. "Wir haben ein Spiel verloren, das man eigentlich gar nicht verlieren kann. Wir haben Werder lange komplett beherrscht, aber Tore entscheiden nun mal im Fußball", sagte ein restlos bedienter 05-Manager Christian Heidel.

Vormarsch: Bayer Leverkusen rangiert nach einem 3:2-Sieg über Aufsteiger Düsseldorf erstmals auf einem Champions-League-Rang. Der frühere HSV-Profi Sidney Sam (16. Minute), André Schürrle (41.) und Gonzalo Castro (66.) sorgten für den elften Punktgewinn in Serie, der die Rheinländer an Meister Dortmund vorbei auf den vierten Platz der Bundesliga hievte. Nach dem Ausgleich von Nando Rafael (40.) und dem späten Anschlusstor vor Adam Bodzek (86.) musste Bayer aber mehr zittern, als über weite Strecken zu erwarten war. Außerdem machte Bayer der fragwürdige Platzverweis gegen Simon Rolfes (65.) das Leben schwer. Rolfes war nur gut eine Minute vor dem Foul eingewechselt worden, ihm droht nun eine Sperre. Immerhin: Die Personalprobleme auf der linken Abwehrseite hat Bayer durch die Verpflichtung von Sebastian Boenisch gelindert. Der polnische Nationalspieler und frühere Bremer war zuletzt vereinslos.

Maskenmann: Die böse Vorahnung von Jürgen Klopp beim 0:0 gegen den VfB Stuttgart sollte sich bestätigen. "Wenn Kehl liegen bleibt, weiß ich, dass etwas passiert ist", sagte Dortmunds Trainer zu der Szene in der 20. Minute, als Sebastian Kehl nach einem Foul des Stuttgarters Raphael Holzhauser zu Boden ging. Nur wenig später befand sich der BVB-Kapitän auf dem Weg ins Krankenhaus. Diagnose: Anbruch des Nasenbeins. Ein Dortmunder Sanitätshaus öffnete noch am Sonnabend eigens seine Pforten, um einen Gesichtsabdruck Kehls zu nehmen. Das soll garantieren, dass die Spezialmaske möglichst schnell fertig wird und der Mittelfeldspieler morgen im Champions-League-Spiel bei Real Madrid auflaufen kann. Die erboste Reaktion von Klopp nach dem Foul von Holzhauser kommt nicht von ungefähr. Denn zum wiederholten Mal zog sich ein Dortmunder Profi eine Gesichtsverletzung zu.

Abstiegskampf: Nur für einen kurzen Moment ließ Lorenz-Günther Köstner den Kopf hängen, dann suchte er noch auf dem Platz den Schulterschluss mit seinen geschlagenen Profis. "Die Spieler sollen merken, wir stehen zusammen. Wir befinden uns im Abstiegskampf. Aber wir sind erst am Anfang unseres Weges, gemeinsam werden wir da rauskommen", versprach der Interimscoach des VfL Wolfsburg nach dem blutleeren 0:1 beim 1. FC Nürnberg. "Es war klar, dass Rückschläge kommen werden."

Erleichterung: Tim Wiese sprintete über den ganzen Platz, herzte Siegschütze Sven Schipplock und bildete dabei den Gipfel der Spielertraube. Die Freude und Erleichterung über das 3:2 (1:1) gegen Schalke 04 war dem Torhüter und Kapitän von 1899 Hoffenheim deutlich anzumerken. Zumal der 30-Jährige vor Schipplocks Siegtor in der Nachspielzeit mit zahlreichen Paraden maßgeblich zum Sieg beigetragen hatte. Trainer Markus Babbel verlieh seinem Schlussmann prompt das Prädikat "Weltklasse", Wiese selbst wirkte locker und gelöst. "Man hat mich ja hier schon als Schießbude betitelt. Ich habe immer versucht, das abzublocken. Heute habe ich gute Reflexe gezeigt", sagte er. In Serie entschärfte er Großchancen der überlegenen Schalker.

Auslosung: DFB-Pokal, Achtelfinale (18./19. Dezember): Kickers Offenbach - Fortuna Düsseldorf, VfL Wolfsburg - Bayer Leverkusen, VfL Bochum - TSV 1860 München, Karlsruher SC - SC Freiburg, Borussia Dortmund - Hannover 96, FC Schalke 04 - FSV Mainz 05, FC Augsburg - Bayern München, VfB Stuttgart - 1. FC Köln. Weitere Termine: Viertelfinale: 26./27. Februar; Halbfinale: 16./17. April; Finale in Berlin: 1. Juni.