Krise in Wolfsburg. Nach dem 0:2 gegen den SC Freiburg, der vierten Niederlage in Serie für den VfL Wolfsburg, verschwand Trainer Felix Magath, 59, mit gesenktem Blick in den Katakomben. Martin Winterkorn, Chef des VfL-Mutterkonzerns Volkswagen und bislang Magath-Fan, hatte das Stadion da schon verlassen. Das zum Schlüsselspiel erklärte Match gegen biedere Breisgauer ging nach kläglicher Vorstellung ohne Spielmacher Diego, den Magath 90 Minuten lang auf die Bank setzte, und Toren von Daniel Caligiuri (40. Minute/Foulelfmeter) und Julian Schuster (84.) verdient verloren. "Wir können froh sein, nicht höher verloren zu haben", sagte Magath. Die Fans haben genug von ihrem einstigen Liebling, der 2009 mit Wolfsburg Meister wurde. Immer wieder hallte es "Magath raus". Angeblich spürt der Trainer dennoch Rückendeckung. Zum Training am Sonntagvormittag kam er allerdings zehn Minuten zu spät. Das Gespräch mit seiner verunsicherten Mannschaft suchte Magath aber auch diesmal nicht. Torhüter Diego Benaglio sieht dennoch die Schuld nicht beim Trainer: "Wir haben genug Qualität im Kader, aber wir setzen sie im Spiel nicht um. Am Trainer liegt es nicht. Uns fehlt ein Vollstrecker." Den hatte Magath vor der Saison für 13 Millionen Euro an Bayern München verkauft. Begründung: Auf Mario Mandzukic sei in wichtigen Spielen kein Verlass.

Euphorie in Frankfurt. "Deutscher Meister wird nur die SGE", sangen die Fans beim 3:1-Sieg gegen Hannover 96. Das wird man in München anders sehen, aber erster Bayern-Verfolger bleibt nach dem sechsten Sieg im achten Spiel der spielstarke Aufsteiger. "Das ist eine ganz tolle, sehr gierige Mannschaft", gestand selbst 96-Trainer Mirko Slomka. Gerüchten über einen Wechsel zum FC Bayern München trat der 45-Jährige entgegen: "Ich habe kein Angebot."

Startrekord in München. Mit einer Galavorstellung hat der FC Bayern die Bestmarke von acht Startsiegen in der Bundesliga gesetzt. Nach dem 5:0 beim Aufsteiger Fortuna Düsseldorf hat der Tabellenführer saisonübergreifend schon elf Siege in Serie auf dem Konto. Trainer Jupp Heynckes konnte zudem ein persönliches Jubiläum feiern. Mit dem Sieg verbuchte der 67-Jährige erst als zweiter Trainer seinen 300. Sieg in der höchsten deutschen Fußballklasse. Spitzenreiter ist Otto Rehhagel, der in der Vorsaison bei Absteiger Hertha BSC noch zu seinem 391. Erfolg kam.

Ausraster bei Mainz. Christian Wetklo stand beim 2:2 in Leverkusen kurz vor dem zweiten Feldverweis seiner Karriere nach Rot am 11. Dezember 2004 im Regionalligaspiel des FSV Mainz II bei Darmstadt 98. Was war geschehen? Kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang Stefan Kießling das 1:0 gegen Wetklo, der den Leverkusener tatkräftig unterstützte und den Ball über die Linie bugsierte. Der Keeper, zuvor wegen Spielverzögerung mit Gelb bedacht, beschwerte sich bei Schiedsrichter Peter Sippel; das Spielgerät indes war in vollem Umfang hinter der weißen Marke. Das wollte Wetklo nicht wahrhaben, er war kaum zu besänftigen und wurde bei seinem Sturm auf Sippel von Teammanager Axel Schuster vor Gelb-Rot bewahrt. "Da kam vieles zusammen. Er kann es schwer ertragen, wenn wir leichtfertig unter unseren Möglichkeiten bleiben", begründete Trainer Thomas Tuchel den Ausraster Wetklos.

Frust in Gladbach. Aufgebrachte Fans hatten sich auf dem Parkplatz am Bremer Weserstadion um das Auto von Max Eberl versammelt und wollten Gladbachs Sportdirektor nicht nach Hause fahren lassen. Die Geduld der Anhänger war nach dem 0:4 bei Werder Bremen am Ende. Trainer Lucien Favre wirkte ratlos und verpasste den Spielern einen Maulkorb. "Wir haben die Stabilität im Kopf verloren", sagte Eberl und sprach von Gedanken- und Sorglosigkeit. Favre meinte: "Ich habe das Gefühl, wir wollen zu viel, uns fehlt das Vertrauen, um die Geduld zu haben." Die Leichtigkeit schlechthin verkörperte das Ensemble von Werder Bremen. "Nun müssen wir uns auf Topniveau festigen", sagte Trainer Thomas Schaaf.

Nullnummer. Sein 150. Spiel als Trainer des 1. FC Nürnberg hatte sich Dieter Hecking anders vorgestellt. Eine Trendwende sollte es werden, doch es wurde nicht mehr als eine weitere Episode Nürnberger Tristesse. "Vieles ist spielerisch auf der Strecke geblieben", gab sich Hanno Balitsch nach dem 0:0 gegen den FC Augsburg enttäuscht. Die Augsburger, nächster Gegner des HSV, hatten die besseren Torchancen.