Beeindruckt: Die Gazetten schwärmen, der Präsident ist begeistert: Auch dank eines Traumtores von Nationalspieler Miroslav Klose hat Lazio Rom in Italiens Serie A Anschluss an die Spitze gehalten. Klose traf beim 3:2-Erfolg gegen den AC Mailand per Direktabnahme aus sechs Metern zum zwischenzeitlichen 3:0 - und trug mit seinem sechsten Ligatreffer im achten Spiel dazu bei, dass Lazio von der ersten Meisterschaft seit 2000 träumen darf. "Kloses Tor war einmalig, niemand hat Stürmer wie wir", sagte Klubpräsident Claudio Lotito. Den Plural wählte er wegen Hernanes. Der Brasilianer traf zum 1:0 und damit auch schon zum fünften Mal.

Beamtet: Mit einem glanzlosen 2:0-Routinesieg über den Aufsteiger Celta de Vigo hat Real Madrid sich auf das Champions-League-Spiel am Mittwoch in Dortmund eingestimmt. Die beiden Treffer fielen eher zufällig. Gonzalo Higuaín (11. Minute) brachte Real mit einer abgefälschten Flanke unverhofft in Führung. Cristiano Ronaldo (67.) verwandelte nach einem unbeholfenen Foul am stark aufspielenden Nationalspieler Mesut Özil einen Elfmeter zum 2:0. Die Sportzeitung "Marca" fühlte sich bei der faden Darbietung an einen "Tag in der Amtsstube" erinnert. Ganz anders der FC Barcelona. Der Titelrivale feierte in einem verrückten Spiel bei Deportivo La Coruña ein Torfestival und einen spektakulären 5:4-Erfolg. Lionel Messi landete seinen 15. Dreierpack für Barça. Damit fehlen dem Argentinier nur noch vier Tore zur Einstellung des Rekords von Pelé, der im Jahr 1959 auf 75 Pflichtspieltreffer kam.

Beckham-haft: Auch Wayne Rooney gelangen drei Tore. Allerdings traf der Stürmer von Manchester United gegen Stoke City zunächst ins eigene Netz, ehe er den 4:2-Sieg sicherte. Ein Tor auf beiden Seiten hatte in der Premier League zuletzt der frühere United-Superstar David Beckham im August 2001 fertiggebracht. Vor dem Spiel hatte United-Abwehrchef Rio Ferdinand für einen Eklat gesorgt, als er das Tragen des T-Shirts der Anti-Rassismus-Kampagne "Kick it out" verweigerte. Tags darauf folgte sein Bruder Anton von den Queens Park Rangers dem Vorbild. Die Brüder wollen damit gegen die Unfähigkeit der Organisationen protestieren, die nach jüngsten Fällen von Rassismus im englischen Fußball ermittelt hatten. Chelseas Kapitän John Terry hatte vor einem Jahr Anton Ferdinand rassistisch beleidigt, kam aber mit Geldstrafen davon. Viel Arbeit steht derweil dem FC Arsenal vor dem Champions-League-Spiel am Mittwoch gegen Schalke 04 bevor: Bei Aufsteiger Norwich City unterlag der Londoner Klub von Lukas Podolski und Per Mertesacker in der Liga 0:1. Von Podolski war kaum etwas zu sehen, Trainer Arsène Wenger holte den Deutschen schon in der 65. Minute vom Feld. Sein Premier-League-Debüt erlebte der gebürtige Stuttgarter Serge Gnabry. Arsenal hatte den 17-Jährigen für 100 000 Euro Ausbildungsentschädigung vom VfB verpflichtet.

Besserung: Dynamo Moskau mit Kapitän Kevin Kuranyi hat eine Reaktion auf die Fanproteste gezeigt und den vierten Saisonsieg erzielt. Der elfmalige Meister siegte bei Mordowia Saransk mit 2:1 (1:0) und verbesserte sich auf Rang zwölf. Der ehemalige Nationalstürmer Kuranyi wurde in der 72. Minute ausgewechselt. Am Freitag hatten Moskau-Fans Spieler im Training mit Paintball-Waffen befeuert. Zudem wurden Flugblätter verteilt, die an Kuranyi und zwei weitere Profis gerichtet waren.

Behauptet: Der Achtungserfolg der deutschen Frauen im Prestigeduell gegen Olympiasieger USA konnte Silvia Neid kaum besänftigen. Das 1:1 (1:1) der verjüngten DFB-Auswahl im ersten EM-Härtetest gegen den Erzrivalen durch Tore von US-Star Abby Wambach (2. Minute) und Anja Mittag (14.) fühlte sich für die Bundestrainerin und ihre stark auftrumpfenden Schützlinge wie eine Niederlage an. "Ehrlich gesagt, ärgere ich mich ein bisschen. Ich denke, hier wäre ein Sieg möglich gewesen", stellte Neid fest. Diese Einschätzung teilten ihre Spielerinnen, die dem Weltranglistenersten vor 19 522 Zuschauern im ausverkauften Toyota Park von Bridgeview nahe Chicago einen großen Kampf lieferten. In der Nacht zu Mittwoch (1.30 Uhr MESZ/Eurosport) treffen beide Teams in East Hartfort im Bundesstaat Connecticut erneut aufeinander. Von 29 Spielen gegen die USA konnte Deutschland nur fünf gewinnen. Die vorangegangenen 14 Begegnungen waren allesamt verloren gegangen.