Berlin. Schwedens große Fußball-Hoffnung Zlatan Ibrahimovic wandelte wieder einmal zwischen Genie und Wahnsinn. Beim mühsamen 2:1 über die Färöer betätigte er sich am Freitag zwar als Siegtorschütze, sorgte aber mit einem Ellenbogencheck für einen Eklat. Zudem brüllte er einen Teamgefährten an: "Halt die Fresse."

Für den Erfolg war Ibrahimovic eben schon in seiner Jugend jedes Mittel recht: "Mein Vater arbeitete und hatte keine Zeit, mich zum Training zu bringen. Zu Fuß war es zu weit. Ich wusste, wie man Fahrräder klaut, und so habe ich eines gestohlen."

An seinen sportlichen Qualitäten gibt es indes vor dem heutigen Auftritt gegen Deutschland keine Zweifel. Ibrahimovic wurde mit fünf verschiedenen Teams achtmal in Folge nationaler Meister. Mit insgesamt 170 Millionen Euro Ablöse und einem Jahresgehalt von 15 Millionen Euro ist er der teuerste und bestbezahlte Spieler der Welt. Auch für Paris St. Germain, wohin er im Sommer für 32 Millionen Euro Ablöse wechselte, trifft er wieder in Serie. In sieben Partien erzielte der Schwede neun Tore, so effektiv ist derzeit kein anderer Spieler in den europäischen Top-Ligen. Große Töne gibt es angesichts der fußballerisch bescheidenen Qualitäten seiner Nationalelf-Kollegen diesmal nicht zu hören. "Die deutschen Verteidiger müssen mich nicht fürchten", sagte er. "Aber sie können sich darauf verlassen, dass ich alles tun werde, um sie auszuspielen."