Der Trainer von Eintracht Frankfurt gönnt sich eine Woche Urlaub. Seine Spieler müssen unterdessen trainieren. Eine Glosse von Nils Kemter

Ab und an, da müsse er auch mal "die Birne wieder frei kriegen", erklärte Eintracht Frankfurts Trainer Armin Veh und ward nicht mehr gesehen. Nach den anstrengenden Wochen zum Bundesliga-Saisonstart verordnete sich der Coach in der Länderspielpause eine Woche Heimaturlaub im beschaulichen Augsburg. Bei Spaziergängen mit Hund Jerry entspannen, so der Wochenplan des ehemaligen HSV-Übungsleiters. Auch in Hamburg verlängerte der 51-Jährige den trainingsfreien Sonntag gern mal, um Jerry den angemessenen Auslauf im Schwabenland zukommen zu lassen.

Nun könnte man durchaus die Ansicht vertreten, dass der Erfolg ihm und seinem Team schließlich recht gibt, belegt die Eintracht nach sieben Spieltagen doch sensationell Tabellenplatz zwei. Pikant jedoch: "Die Birne frei bekommen" darf in dieser Woche lediglich der Trainer. Die Mannschaft schuftet unter der Leitung von Assistent Reiner Geyer munter weiter.

Im Oktober 2011, als die Frankfurter um den Wiederaufstieg kämpften, fehlte Veh die Kraft der Sonne, um seinen Klub wieder ans Licht zu führen. Fünf Tage Dubai, Dienstreise mit Sportdirektor Bruno Hübner. Das sollte Abhilfe schaffen. "Auch ein bisschen erholt" habe man sich, aber vorrangig galt der Ausflug natürlich der Suche nach einem künftigen Trainingslager. Dass Veh in den Vorjahren mit dem HSV bereits stets in jenem Emirat verweilte, sei hier nur am Rande erwähnt. Schließlich lehrte uns der in Hamburg ebenfalls bestens bekannte Bruno Labbadia diese Woche ja schon: "Die Trainer sind nicht die Mülleimer von allen." Dem ist nichts hinzuzufügen.