Ein Kommentar von Alexander Laux

Die Geschichte des Deutschen Fußballbundes ist reich an Torwart-Duellen, die zu Zeiten des Wilden Westens wohl bevorzugt um zwölf Uhr Mittags ausgetragen worden wären, beispielsweise zwischen den Konkurrenten Oliver Kahn und Jens Lehmann, Bodo Illgner und Eike Immel oder Toni Schumacher und Uli Stein.

Mit Marc-André ter Stegen, 20, und Ron-Robert Zieler, 23, befinden sich im aktuellen DFB-Aufgebot allerdings keine ausgewachsenen Herausforderer für Manuel Neuer. Ein echter Rivale wäre nur René Adler, der vor der WM 2010 auch die Nummer eins sicher hatte - bevor sich der heutige HSV-Profi verletzte.

Dass Löw aber bei den WM-Qualifikationsspielen in Irland und gegen Schweden auf ein Comeback Adlers verzichtet, ist aus Sicht des Bundestrainers nachvollziehbar, schließlich sprach er seinen drei Torhütern bereits vor Wochen das Vertrauen für diese Spiele aus und hätte intern an Glaubwürdigkeit verloren. Mal abgesehen davon, dass Löw nichts gebrauchen kann, was Ruhe und Konzentration vor diesen wichtigen Spielen stören könnte. Und dazu gehört, hinter Neuer ein Torwart-Schwergewicht wie Adler zu platzieren.

Auf Sicht jedoch wird auch Löw nicht am Leistungsprinzip vorbeikommen. Wenn sein Team am 14. November in Amsterdam zu einem Freundschaftsspiel gegen die Niederlande antritt, wäre dies ein willkommener Anlass, die Hierarchie im deutschen Tor neu zu ordnen - und in der DFB-Geschichte ein neues Kapitel der Torhüter-Duelle zu eröffnen.