Schalke in der Champions League nur 2:2 gegen Montpellier, FC Bayern verliert 1:3 bei Borissow

Hamburg. Am zweiten Spieltag der Champions League konnten die drei deutschen Vertreter ihre Siegesserie vom Auftakt nicht fortsetzen. Meister Borussia Dortmund (1:1 bei Manchester City) und Schalke 04 (2:2 gegen Montpellier) nutzten ihre zahlreichen Chancen nicht, Bayern München verlor beim weißrussischen Meister Bate Borissow in Minsk bereits am Dienstag mit 1:3.

Souleymane Camara (90.) bestrafte in der hektischen Schlussphase die Schalker Nachlässigkeiten. Zuvor hatte Julian Draxler nicht nur nach dem frühen Rückstand den 1:1-Ausgleich (26.) erzielt, der 19-Jährige holte auch den Foulelfmeter heraus, den Klaas-Jan Huntelaar zur 2:1-Führung nutzte (53.). Karim Ait-Fana (13.) hatte die Franzosen 1:0 in Führung gebracht. Draxler wurde aber zum tragischen Helden, nachdem er sich in den Strafraum gedribbelt hatte, erlitt er beim Foul durch Garry Bocaly einen Bruch des linken Unterarms. Bocaly sah die Rote Karte, Draxler musste mit schmerzverzerrtem Gesicht und dick bandagiertem Handgelenk vom Feld getragen und ins Krankenhaus gebracht werden.

In Manchester verdarb Deutschland-Schreck Mario Balotelli den Dortmundern ihren Galaauftritt beim englischen Meister. Der Italiener verwandelte in der 90. Minute einen umstrittenen Handelfmeter zum 1:1. Marco Reus hatte die überlegenen und äußerst zweikampfstarken Dortmunder in der 61. Minute mit 1:0 in Führung geschossen. "Wir hätten den Sieg verdient gehabt", sagte Reus. "In der Kabine sind jetzt alle unglaublich enttäuscht von diesem Ergebnis." Englands Nationaltorwart Joe Hart verhinderte mit zahlreichen Glanzparaden den Dortmunder Erfolg. Der BVB lieferte sein mit Abstand bestes Spiel in der Champions League.

Bei Bayern München folgte nach der ersten Saisonniederlage und dem anschließenden Streit der Worte die Versöhnung zwischen Trainer Jupp Heynckes und Sportvorstand Matthias Sammer. Der hatte nach dem 2:0-Sieg in Bremen die Einstellung des Teams kritisiert. Bei einem Krisentreffen an der Säbener Straße legte das Chefduo des Rekordmeisters ihre Unstimmigkeiten bei ."In der Sache hat zwischen uns nie Uneinigkeit geherrscht", sagte Heynckes. Präsident Uli Hoeneß mahnte dennoch: "Beide sind gut beraten, ihre kleinen Meinungsverschiedenheiten intern auszutragen." Alexander Hleb und seine Mitspieler feierten unterdessen den ersten Heimsieg in der Champions-League-Gruppenphase. Und das gegen "eine der besten Mannschaften der Welt", wie der ehemalige Bundesligaprofi Hleb betonte. Alexander Pawlow (23. Minute), Witali Rodionow (78.) und Renan Bressan (90.+4) trafen für Borissow, Franck Ribéry (90.+1) für die Münchner, die aus 62 Prozent Ballbesitz kein Kapital schlugen.