Hamburg. Zum Abschied gab es versöhnliche Worte. Michael Ballack sei "ein großer Fußballer mit überragenden Qualitäten" gewesen, sagte Bundestrainer Joachim Löw, nachdem der 98-malige Nationalspieler am Dienstag, sechs Tage nach seinem 36. Geburtstag, seinen Rücktritt erklärt hatte.

Die monatelange Suche nach einem Verein für das letzte sportliche Kapitel, das Ballack seiner Karriere gern noch hinzugefügt hätte, war ergebnislos geblieben. Ein erhofftes Engagement in New York oder in Sydney kam nicht zustande. "Die Zeit ist reif aufzuhören", erklärte der langjährige Kapitän der DFB-Auswahl folgerichtig in einer dürren Achtzeilennachricht.

Ob und in welcher Form Ballack dem Fußball erhalten bleibt, steht noch nicht fest. "Ich kann ihm nur den Ratschlag geben, den Trainerschein zu machen", sagte Rudi Völler, Sportchef von Bayer Leverkusen und mit Ballack befreundet. "Die Fähigkeit und den Intellekt hat er." Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff sagte, das Ende einer Karriere bringe neue Chancen. Michael Ballack gehöre "zu den absoluten Ausnahmespielern".