Lukas Podolski war fassungslos. Statt zum Torjubel riss der Stürmer des englischen Erstligisten FC Arsenal die Arme vor Entsetzen in die Luft. Bei der 1:2 (1:1)-Niederlage der "Kanoniere" im Londoner Stadtderby beim FC Chelsea hatte der tschechische Weltklassetorhüter Petr Cech in der 60. Minute einen Kopfball des 27-Jährigen mit einer Glanzparade abgewehrt und den Ausgleich verhindert. Sechs Minuten vor seiner Auswechslung hätte Podolski seinem verschmähten Mannschaftskollegen Per Mertesacker beinahe ein schönes Geschenk zum 28. Geburtstag gemacht. "War es ein Fehler, Mertesacker draußen zu lassen? Vielleicht. Aber wir werden es nie erfahren. Wir können das Spiel nicht noch einmal spielen", sagte Arsenals Teammanager Arsène Wenger: "Ich bin tief enttäuscht." Welt- und Europameister Fernando Torres (20.) sowie dessen spanischer Landsmann Juan Mata per Freistoß (53.) schossen für Champions-Lea gue-Sieger Chelsea "zwei billige Tore" (Wenger). Für Arsenal traf der Ivorer Gervinho (42.) zum 1:1-Halbzeitstand. Titelverteidiger Manchester City setzte sich dank eines späten Treffers des ehemaligen Wolfsburgers Edin Dzeko (87.) beim FC Fulham (Trainer: Martin Jol) mit 2:1 (1:1) durch. Die Londoner waren durch den früheren Hamburger Mladen Petric (10., Foulelfmeter) in 1:0 Führung gegangen. Der Argentinier Sergio Agüero (43.) sorgte für das 1:1 der Citizens, die am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky live) Borussia Dortmund in der Champions League empfangen.

Bis zur 89. Minute war die große Überraschung im Stadion Ramón Sánchez Pizjuán des FC Sevilla greifbar nah. Doch als alles auf die erste Saisonniederlage des FC Barcelona hindeutete, taten die Katalanen wieder das, was sie am besten können: Weltfußballer Lionel Messi bereitete erst den Ausgleich durch Cesc Fàbregas' zweiten Treffer (89.) vor, dann spielte er auf engstem Raum Doppelpass mit David Villa, der zum 3:2 (90.) traf - sechster Sieg Barcelonas und Einstellung des eigenen Startrekords. Lange Zeit hatte es nicht nach diesem glücklichen Ende für den 21-maligen spanischen Meister ausgesehen. Nach Toren des ehemaligen HSV-Nationalspielers Piotr Trochowski (26.) und Alvaro Negredo (48.) lag die Mannschaft von Trainer Tito Vilanova im Spitzenspiel 0:2 zurück. Dann demonstrierte Barcelona erneut, warum sie in den letzten vier Spielzeiten insgesamt 14 neue Pokale in ihre Trophäenschränke stellen durften.

Erzrivale Real Madrid kommt erst allmählich in Tritt. Der Rekordmeister siegte am Abend gegen Aufsteiger Deportivo La Coruña nach drei Treffern von Superstar Cristiano Ronaldo, davon zwei durch Elfmeter, mit 5:1 (3:1). Während Mesut Özil zur Halbzeit in der Kabine bleiben musste, spielte Nationalmannschaftskollege Sami Khedira bis zum Schlusspfiff durch und zeigte eine starke Leistung. Der Rückstand auf Barcelona beträgt eine Woche vor dem Duell im Clásico aber weiter acht Punkte.

Titelverteidiger Juventus Turin zieht Vizemeister AC Mailand in der italienischen Liga immer weiter davon. Während der Serie-A-Spitzenreiter gegen seinen Titelrivalen AS Rom einen 4:1-Sieg einfuhr, kam Milan beim AC Parma nicht über ein enttäuschendes 1:1 (0:0) hinaus. Nach dem 6. Spieltag trennen Juve (16 Punkte) und seinen Mailänder Herausforderer (7) nun bereits elf Punkte. Die Turiner sind nun seit 45 Ligaspielen in Folge ungeschlagenen. Andrea Pirlo (11.), der Ex-Leverkusener Arturo Vidal (16.) per Elfmeter und Alessandro Matri (19.) schossen die 3:0-Führung heraus. Pablo Osvaldo (69.) verkürzte für Roma mit einem Strafstoß, Sebastian Giovinco markierte in der Schlussminute den Endstand. "Wir hätten noch höher gewinnen können", meinte Juves Nationalverteidiger Andrea Barzagli (früher Wolfsburg).

Die WM 2018 in Russland wird in elf Städten und zwölf Stadien gespielt - darunter sind zwei Arenen in Moskau (Luschniki- und Spartak-Stadion). Austragungsorte der 64 Spiele sind dazu St. Petersburg, Kaliningrad, Nischni Nowgorod, Kasan, Samara, Saransk, Wolgograd, Rostow am Don, Jekaterinburg sowie der Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014, Sotschi. Sportminister Witali Mutko gab bekannt, dass das Land rund 15,5 Milliarden Euro in die Ausrichtung investiert. "Die Russen sind ihrem eigenen Zeitplan voraus. Das wird die beste WM der Geschichte", glaubt Weltverbandspräsident Joseph Blatter.