Huszti ist nach Sperre zurück und trifft wieder, der VfB Stuttgart rutscht immer tiefer in die Krise, Freiburg verliert erstmals unter Trainer Streich zu Hause

Nächste Huszti-Show. Im Duell zwischen Hannover und Nürnberg konnte Szabolcs Huszti nach seiner Sperre wieder mitwirken und unterstrich beim 4:1 seine Bedeutung für die 96er, die am Sonnabend in der Imtech-Arena antreten werden. Erst legte er für Stindl auf, dann luchste er Nilsson den Ball ab und traf im Wolfram-Wuttke-Stil mit dem linken Außenrist selbst. Huszti war zu diesem Zeitpunkt an neun von zehn Hannoveraner Toren beteiligt, bei denen er mit auf dem Platz stand. Das änderte dann Ya Konan, der gegen eine indisponierte Nürnberger Hintermannschaft auf 4:0 erhöhte. Chandlers Treffer war lediglich Ergebniskosmetik.

In einer tiefen Krise befindet sich der VfB Stuttgart. Nach zwei Punkten aus vier Spielen setzte es gegen verbesserte Hoffenheimer eine empfindliche 0:3-Heimpleite. Ibisevic hatte zwar zu Beginn zwei gute Chancen für Stuttgart, doch dann traf Usami zur frühen Führung für Hoffenheim. Dem Tabellenvorletzten aus Stuttgart fehlte im Anschluss jegliches Selbstvertrauen, und einzig Torhüter Ulreich verhinderte einen höheren Rückstand - bis Joselu kurz nach der Pause seinen ersten Bundesligatreffer erzielte und Johnson auf 3:0 erhöhte. Hoffenheim konnte sich durch den zweiten Sieg in Folge etwas befreien, der VfB wird sich wohl auf Diskussionen über Trainer Bruno Labbadia einstellen müssen. Sportdirektor Fredi Bobic tobte: "Die Leistung war indiskutabel, grottenschlecht!"

Ein Verkehrsstau sorgte dafür, dass die Mannschaft von Werder Bremer erst 50 Minuten vor Spielbeginn im Freiburger Stadion ankam, das tat ihrem Tatendrang jedoch keinen Abbruch. Werder fand besser ins Spiel, das erste Tor machte jedoch Freiburg. Mit einem fulminanten Freistoß brachte Schmid die Breisgauer in Front. Nach der Pause hatte der ehemalige St.-Pauli-Profi Max Kruse die Gelegenheit, die Führung auszubauen, doch im Gegenzug traf Akpala bei seinem Bundesligadebüt von Beginn an zum 1:1, Hunt erhöhte für gut aufgelegte Bremer auf 2:1. Für Freiburg war es die erste Heimniederlage unter Trainer Christian Streich.

Effektive Leverkusener gingen gegen Augsburg durch ein umstrittenes Tor in Führung: Mit der ersten Offensivaktion hämmerte Castro den Ball unter die Latte, von wo er auf die Linie sprang. Den Abpraller drückte Kießling über die Linie. So sahen es die Schiedsrichter - und hatten unrecht. Das Tor zählte trotzdem. Danach ruhte sich die Werkself gegen harmlose Augsburger ein wenig aus, bis Wollscheid und Schürrle noch vor der Pause zur Entscheidung trafen. Der Tabellenletzte schaffte noch den Anschluss zum 1:3, Leverkusens Sieg geriet aber nie in Gefahr.

Spektakulär ging es am Dienstag sowohl in München als auch in Frankfurt zu. Nach dem Geschmack von Dortmunds Trainer Jürgen Klopp war das 3:3 aber nicht. Sekunden vor dem Schlusspfiff rastete Klopp aus und wurde von Schiedsrichter Meyer auf die Tribüne verbannt, der DFB nahm ein Ermittlungsverfahren auf. Im Stadion des Tabellenführers war die Stimmung nach dem souveränen 3:0 über Wolfsburg, dem 50. Wiesn-Heimsieg des FC Bayern, ausgelassen wie in den Bierzelten auf dem Oktoberfest.