Debakel für Hoffenheim Kapitän Tim Wiese war von der Rolle, und mit ihm ging die gesamte Mannschaft von 1899 Hoffenheim unter. Der von den eigenen Fans verspottete Ex-Nationaltorwart patzte unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw gleich zweimal. Die Quittung: ein 3:5 des Tabellenletzten im badischen Derby beim SC Freiburg. Für Trainer Babbel wird die Luft nach 15 Gegentoren in vier Pflichtspielen immer dünner. Dennoch mache er sich keine Sorgen um seinen Arbeitsplatz: "Wenn wir chancenlos aufgetreten wären, hätte ich jetzt ein Problem." Er wisse, was er mit dem Team in der Woche machen werde: "Wenn ich heute eine tote Mannschaft auf dem Platz gesehen hätte, dann wäre es schwierig."

Generalprobe geglückt. Beinahe hätte sich Kanzlerin Angela Merkel als Fan von Borussia Dortmund geoutet. "Ich habe es gesehen: Beim 1:0 hat sie kurz mit den Armen gezuckt und dann offenbar gemerkt, dass sie ja neutral sein muss", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp und beruhigte im gleichen Atemzug die Nation: "Keine Sorge, sie hat sich nicht festgelegt. Sie ist einfach eine Freundin des schönen Fußballs." Und den sah die Schirmherrin der Spieltags-Aktion "Geh Deinen Weg" beim souveränen 3:0 des Double-Gewinners gegen Bayer Leverkusen zur Genüge. Die Westfalen machten Appetit auf ihr Auftaktspiel in der Champions League am morgigen Dienstag (20.45 Uhr/Sky) gegen den niederländischen Meister Ajax Amsterdam. "Wir waren heute brutal konsequent und extrem heiß. Das war ein richtig gutes Spiel meiner Mannschaft", sagte der Trainer des nächsten HSV-Gegners.

Wutanfall bei Rudi Völler. Unter dem Eindruck der enttäuschenden Vorstellung beim 0:3 am Sonnabend beim Meister Borussia Dortmund konterte der Sportdirektor des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen die Kritik von Sky-Reporter Marcel Reif. "Was der sagt, geht mir am Arsch vorbei. Das können Sie ruhig so schreiben", sagte der Ex-Nationalspieler den Journalisten und ergänzte: "Dieser Klugscheißer!" Völler reagierte auf die Aussage von Reif während der Liveübertragung, als Leverkusens Karim Bellarabi verletzt am Boden lag: "Jetzt müssen sie den Ball ins Aus spielen, das werden die Leverkusener ja wohl noch hinbekommen."

Die Qual der Wahl: 40-Millionen-Mann Javi Martinez kam erst in der 75. Minute, Arjen Robben und Franck Ribéry waren ebenso wie die verletzten Mario Gomez und David Alaba erst gar nicht dabei: Dennoch ist Bayern München nicht zu bremsen. Das souveräne 3:1 gegen den FSV Mainz 05 zeigte vor allem eines: Vor dem Auftakt in die Champions League am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und ZDF) gegen den FC Valencia hat Bayern-Trainer Jupp Heynckes einige Luxusprobleme. "Das ist das Gute, dass wir so einen großen und sehr guten Kader haben. Ich habe immer Optionen. Das braucht man einfach. Es ist auch die Konsequenz aus der letzten Saison", sagte Heynckes.

Eine Achterbahn der Gefühle erlebte Mönchengladbachs Stürmer Luuk de Jong. Obwohl der teuerste Einkauf der Mönchengladbacher Vereinsgeschichte seine Torflaute endlich beendet hat, haderte Luuk de Jong mit dem Schicksal. "Es ist einfach unglaublich, dass der letzte Ball nicht reingeht. Das ist einfach nur Pech", sagte der niederländische Stürmer über seine große Ausgleichschance in der 87. Minute bei der 2:3-Niederlage der Borussia gegen den 1. FC Nürnberg. Sehenswert lag de Jong quer in der Luft und hämmerte den Ball an den Pfosten. "Wenn der reingeht, hätte ich sogar applaudiert", gestand FCN-Trainer Dieter Hecking.

Prominenter Besuch in Fürth. Trotz der Niederlage "seiner" Fürther war der ehemalige amerikanische Außenminister Henry Kissinger begeistert. "Die Mannschaft hat mir sehr gut gefallen, und die Atmosphäre war fantastisch", sagte der 89-Jährige nach dem Spiel gegen den FC Schalke 04. Der gebürtige Fürther war erstmals seit 20 Jahren aus den USA an den Ronhof gekommen, um das seines Lieblingsvereins zu sehen, und löste somit ein altes Versprechen ein. Sollte die SpVgg in die Bundesliga aufsteigen, wolle er bei einem der ersten Heimspiele auf der Tribüne sitzen. Beim zweiten Heimspiel des Aufsteigers verfolgte er das 0:2 neben Oberbürgermeister Thomas Jung sowie Präsident Helmut Hack und zeigte sich beeindruckt: "Der Ronhof hat sich unglaublich gemacht. Zu meiner Zeit gab es hier noch 90 Prozent Stehplätze."