Hamburg. Marc Fascher wirkte befreit, ja glücklich. Nach acht Monaten Pause hat der gebürtige Hamburger wieder einen Job. Als Trainer des FC Hansa Rostock. "Lange Verhandlungen gab es nicht. Hansa ist ein Riese. Da fällt es einem leicht, Ja zu sagen", sagte der 44-Jährige. Fascher unterschrieb bis zum 30. Juni 2013. Der Nachfolger von Wolfgang Wolf soll den freien Fall des kriselnden Drittligaklubs stoppen.

Fascher brennt auf seinen neuen Job. Im Januar hatten sie ihn bei Preußen Münster entlassen, obwohl er den Klub in die Dritte Liga geführt hatte. "Meine Frau meinte auch schon, es werde allmählich wieder Zeit, dass ich rauskomme", sagte Fascher, der den Hansa-Fans mit Blick auf die große Rivalität im Norden eine Sorge nehmen konnte: "Ich bin weder Mitglied beim FC St. Pauli noch beim Hamburger SV."

Fascher, der 2010 unter Trainer Holger Stanislawski ein Praktikum bei St. Pauli absolvierte, wollte selbst keinen langfristigen Vertrag in Rostock: "Ich liebe die Herausforderung. Hier muss ich Ergebnisse liefern. Hansa ist ein Traditionsverein. Da gibt es nur Schwarz und Weiß." Vor seinem ersten Spiel am Sonnabend im Pokal gegen den Landesligisten Güstrower SC gab er sich hoch motiviert: "Ich bin total fußballgeil und 24 Stunden am Tag für meinen Klub im Einsatz. Zur Not auch 25."

Vereinschef Bernd Hofmann ist von seinem neuen Mann überzeugt. "Wir wollten einen Trainer, der Emotionen versprüht, der fußballverrückt ist und mit den Spielern direkt kommuniziert", sagte Hofmann, der bis zum nächsten Mittwoch auch noch einen neuen Manager (zuletzt Stefan Beinlich) präsentieren muss. Andernfalls ist der gesamte Vorstand laut Satzung seinen Job los.

Die sportliche Not ist groß in Rostock. Unter Wolf stieg Hansa in die Dritte Liga ab und steht dort nach acht Spieltagen auf dem 14. Tabellenplatz. Wolf machte zuletzt die Führungskrise unter Hofmann für den Absturz verantwortlich. Wenige Stunden später war er seinen Job los - und machte den Weg frei für Marc Fascher.