Hamburg. Matthias Sammer kehrt als Sportdirektor in die Bundesliga zurück - diese Konstellation hätte es bereits im Januar 2011 geben sollen. Allerdings in Hamburg. Ein Rückblick.

Am Dienstag, den 18. Januar 2011, traf sich eine Delegation des HSV-Aufsichtsrats in einem Flughafenhotel in Hannover mit Sammer und dessen Anwalt Gerd Niebaum. Das Kontrollgremium holte sich von Sammer das Einverständnis, die seit sechs Wochen laufenden Verhandlungen öffentlich zu machen. Am Abend erklärte der neu gewählte Ratsvorsitzende Otto Rieckhoff, dass er eine Entscheidung innerhalb weniger Tage erwarte.

Bis zum Freitagmorgen, als das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) tagte, wurde der Vertrag zwischen Sammer und dem HSV unterschriftsreif ausgehandelt. Doch dann ließ Sammer um 15.55 Uhr über eine DFB-Pressemitteilung seine Absage verbreiten. Dabei war vereinbart worden, dass er bei der Sitzung um seine Freigabe bitten wollte.

Sammer warf Rieckhoff vor, durch seine Äußerungen öffentlichen Druck in die Gespräche gebracht zu haben: "Ich wollte beim DFB erklären, dass ich mindestens noch das Wochenende benötige, um meine Zukunft zu klären. Aber der DFB bestand auf einer Stellungnahme." Gegenüber den HSV-Funktionären hatte Sammer zuvor verlauten lassen, er wolle erst mit seiner Tochter reden, die am Freitagabend von einem Internatsaufenthalt zurückkehre. Damals hielt sich hartnäckig das Gerücht, der in Grünwald bei München lebende Sammer sei am Donnerstag vor der Absage von Bayerns Präsident Uli Hoeneß kontaktiert worden.