Der ehemalige Bundestrainer Berti Vogts, der am Freitag seinen 65. Geburtstag feiern wird, hat den frühere DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder, auch MV genannt, kritisiert.

Hamburg. Der ehemalige Bundestrainer Berti Vogts, der am Freitag seinen 65. Geburtstag feiern wird, hat den frühere DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder, auch MV genannt, kritisiert. In einem Interview mit dem "Kicker" sagte Vogts, er habe dem DFB bereits nach der Europameisterschaft 1984 ein Konzept zur Nachwuchsförderung übergeben: "Aber für MV, das ist ja bekannt, war wichtiger, dass das Bier kalt und der Rotwein trocken war. Heute behauptet er, er habe von mir nie etwas zum Thema Nachwuchsförderung bekommen, und ich sitze beim WM-Finale 2006 irgendwo an der Eckfahne - das sind Dinge, die wehtun."

Als bitterste Niederlage bezeichnet Vogts das Aus im Viertelfinale bei der WM 1994 gegen Bulgarien: "Unser Kader war besser als der von 1990, wir hätten den Weltmeistertitel locker verteidigen können. Drei Spielerfrauen haben alles kaputt gemacht - es war unglaublich, was sich da alles abgespielt hat." Rückblickend bereut Vogts auch, dass er Stefan Effenberg bei der WM wegen dessen Stinkefingers gegenüber deutschen Fans nach Hause geschickt hat: "Heute würde ich dies nicht mehr tun. Wirklich treffen kann man einen Spieler nur mit einer Geldstrafe."

In der Rückschau kritisierte Vogts auch seinen damaligen Nationaltorwart Bodo Illgner. Es wäre besser gewesen, auf dessen Rivalen Andreas Köpke zu setzen: "Bodo ist ein toller Mensch, aber bei diesem Turnier war er nicht mehr er selbst. In den Spielen hat er seine Hände nicht benutzt."

Zu seinem früheren Klub Borussia Mönchengladbach hat Vogts inzwischen ein sehr gespanntes Verhältnis. Er habe für sich und seinem Sohn zwei Dauerkarten gekauft: "Dann brauche ich mich bei dem Präsidenten nicht zu bedanken." Seinen Posten im Aufsichtsrat habe er schnell wieder niedergelegt: "Ich habe es gewagt, bei einem Ausgabeposten von zwei Millionen Euro zu fragen: Wofür wird dieses Geld gebraucht? Die Antwort lautete: Das hat Sie nicht zu interessieren. Daraufhin bin ich sofort nach Hause gegangen."