Platzverweis in der 33. Minute. Doch Gomez, Alaba und Kroos schießen die Bayern zum 3:0-Sieg gegen schwache Kölner

München. Trotz einstündiger Unterzahl hat der FC Bayern München die Bundesliga-Hinrunde mit einem Sieg und zum 17. Mal als Herbstmeister abgeschlossen. Nach der Gelb-Roten Karte für Franck Ribéry (33. Minute) gewann der Fußball-Rekordmeister hochverdient mit 3:0 (0:0) gegen den 1. FC Köln, der vor 69 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena in der Offensive alles schuldig blieb. Mario Gomez (48.) mit seinem 16. Saisontor, David Alaba (62.) und Toni Kroos (88.) sorgten für den Heimsieg. Der Blick in die Statistik lässt die Münchner nun auf den Titel hoffen: In 14 der vorangegangenen 16 Fälle (87,5 Prozent) holten die Bayern als Hinrunden-Spitzenreiter auch die Schale.

Das erhoffte Fußball-Feuerwerk des Tabellenführers zum Vorrunden-Finale blieb allerdings aus: Gegen ultradefensiv eingestellte Kölner bestimmten die Bayern die Begegnung zwar von der ersten Minute an, doch wirklich gefährlich wurde es vor dem Kasten des früheren Münchner Keepers Michael Rensing in der ersten Halbzeit nicht. Denn trotz mehr als 70 Prozent Ballbesitzes rannten die in ihrer augenblicklich stärksten Besetzung angetretenen Hausherren ideenlos gegen das Bollwerk der Rheinländer an, die Trainer Stale Solbakken hinten mit einer Fünferkette operieren ließ.

Die wenigen gelungenen Offensivaktionen der zunehmend genervten Bayern liefen auf der linken Seite über Ribéry, der sich jedoch immer wieder in Zweikämpfen mit mehreren Gegenspielern aufrieb. Zwölf Minuten vor der Pause war die Partie für den bis dahin besten Münchner vorzeitig beendet. Nach einem Wortgefecht mit Kölns Henrique Sereno zeigte Schiedsrichter Guido Winkmann dem Bayern-Spieler und dem Portugiesen im FC-Trikot die Gelbe Karte. Weil Ribéry auch danach noch keine Ruhe gab und seinem Widersacher an den Hals fasste, musste er mit Gelb-Rot runter.

Wegen der Kölner Mauertaktik fiel auch das mit Spannung erwartete Torjägerduell zwischen Mario Gomez und Lukas Podolski 45 Minuten lang praktisch aus. Der Bayern-Angreifer vergab in der 14. Minute nach Ribéry-Flanke eine Kopfballchance. Auf der Gegenseite konnte Podolski, mit 14 Treffern bester FC-Schütze, seine Offensiv-Qualitäten gar nicht zeigen, da die Kölner kaum Entlastungsangriffe starteten. Dann schlug Gomez in einem schwachen Bundesliga-Spiel doch noch zu - Kölns Kapitän Pedro Geromel leitete mit einem kapitalen Fehlpass im Mittelfeld den 16. Treffer des Bayern-Torjägers ein. Anatoli Timoschtschuk schnappte sich den Ball und leitete weiter auf Thomas Müller, der in der Mitte den besser postierten Gomez sah. Der Nationalstürmer traf zum 1:0 ins leere Tor.

Mit der Einwechslung von David Alaba kam noch einmal Schwung in die Münchner Offensive. Als der Ball nach einer Ecke des starken Kroos im Strafraum der Gäste an Freund und Feind vorbeiflog, stand der Österreicher am langen Pfosten genau richtig und drückte ihn zum vorentscheidenden 2:0 über die Linie. Kroos setzte schließlich den Schlusspunkt.

Durchweg fröhliche Mienen hatte es bereits bei den Münchnern nach der Auslosung des Champions-League-Achtelfinals gegeben. Außenseiter FC Basel (22. Februar/13. März) kommt Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gerade recht. Zwar hob er einen "warnenden Zeigefinger", ein Stolperstein auf dem langen Weg zum Finale in der heimischen Allianz-Arena am 19. Mai sollte Basel aber nicht werden. "Die Mannschaft hat dieses große Ziel, ins Finale nach München zu kommen."