Topduo ohne Blöße. Real Madrid und der FC Barcelona steuern in Bestform den "Clásico" am kommenden Sonnabend im Bernabéu-Stadion an. Mit einem mühelosen 3:0-Sieg bei Sporting Gijon behaupteten die "Königlichen" ihren Drei-Punkte-Vorsprung auf den Erzrivalen aus Barcelona, der schon ein Spiel mehr absolviert hat. Der Champions-League-Sieger fertigte daheim mit einem 5:0-Kantersieg das bisherige Überraschungsteam UD Levante ab. Real erzielte gegen Außenseiter Gijon in dieser Saison seinen 14. Sieg in Serie. Die deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira spielten unauffällig. Die spanische Zeitung "El Mundo" bezeichnete den Ex-Bremer Özil, der sein 50. Ligaspiel im Real-Trikot absolvierte, sogar als "total unfähig".

Krawalle überschatten Spieltag. Der italienische Rekordmeister Juventus Turin bleibt Spitzenreiter in der Serie A. Am Sonntag verteidigte die "alte Dame" die Spitzenposition durch ein 2:0 (0:0) gegen den AC Cesena erfolgreich. Claudio Marchisio (72.) erzielte das Führungstor für den Renommierklub, der erneut ohne Ex-HSV-Stürmer Eljero Elia angetreten war. Für den Endstand sorgte der Ex-Leverkusener Arturo Vidal (83., Foulelfmeter), der bereits das 1:0 vorbereitet hatte. Gästespieler Francesco Antonioli flog vom Platz (82.). "Unter Tränen" hatte der AC Mailand zuvor für knapp 48 Stunden die Spitze erklommen. Die Lombarden gewannen am Freitag beim FC Genua 93 2:0 (0:0), nachdem die Begegnung nach 15 Minuten wegen der Ausbreitung von Tränengas für zehn Minuten unterbrochen werden musste. Zlatan Ibrahimovic (56., Foulelfmeter) und Antonio Nocerini (79.) erzielten gegen die zehn Minuten nach der Pause durch Gelb-Rot gegen Kacha Kaladse dezimierten Platzherren die Treffer für Milan. Das Tränengas war von der Polizei gegen Krawallmacher vor dem Stadion eingesetzt worden und in die Arena geströmt. Viele Zuschauer verdeckten Augen und Atemwege mit Tüchern.

Chelsea schafft Befreiungsschlag. Die Mannschaft von Trainer Andre Villas-Boas hat sich durch ein verdientes 3:0 (1:0) bei Newcastle United aus der Krise geschossen. Stürmerstar Didier Drogba (38), der seinen am Ende der Saison auslaufenden Vertrag beim ehemaligen Meister wohl nicht verlängern wird, Salomon Kalou (88.) und Daniel Sturridge (90.) festigten mit ihren Toren die Position des in die Kritik geratenen Trainers. Unterdessen gaben die "Blues" bekannt, dass Stürmer Nicolas Anelka im Januar den Klub verlassen wird. Wohin es den exzentrischen Franzosen verschlägt, wurde jedoch noch nicht bekannt. An der Tabellenspitze führt nach wie vor Manchester City, das souverän 5:1 gegen Norwich City gewann, vor Stadtrivale Manchester United. Die "Red Devils" schlugen, dank des ersten Premier-League-Treffers des 19 Jahre alten Phil Jones Aston Villa mit 1:0. Der FC Sunderland hat einen Nachfolger für den am vergangenen Mittwoch entlassenen Trainer Steve Bruce gefunden. Ab sofort übernimmt der 59 Jahre alte Nordire Martin O'Neal das Amt beim abstiegsgefährdeten Erstligaklub.

Trauer in Brasilien: Der ehemalige Weltklassespieler Socrates ist tot. Der 57-Jährige starb nach einer Darminfektion in der Albert-Einstein-Klinik in São Paulo. Socrates war erst vor gut drei Monaten nach schweren Magenblutungen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der einstige Kinderarzt, der in seiner Heimat zu den größten Fußballidolen gehört und vor allem bei seinem Exklub Corinthians São Paulo Kultstatus genießt, litt unter Leberzirrhose und hatte im vergangenen Sommer Alkoholprobleme zugegeben.

Manipulationsskandal geht weiter. Durch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bezüglich des Manipulationsskandals im türkischen Fußball sind 93 Personen belastet worden. Darunter befindet sich auch der in Haft sitzende Aziz Yildirim, Präsident des Meisters Fenerbahce Istanbul. Insgesamt seien laut Medienberichten in der Anklageschrift fast alle Topklubs des Landes erwähnt. Yildirim sei angeklagt, eine kriminelle Organisation gegründet zu haben, wie ein Stellvertreter der Istanbuler Staatsanwaltschaft bestätigte. Diese Organisation sei für Diebstahl, Bestechungszahlungen und Spielabsprachen genutzt worden. Ein Istanbuler Gericht muss jetzt innerhalb von 15 Tagen entscheiden, ob die Anklagepunkte stark genug sind, um vor Gericht gebracht zu werden.