So funktioniert die Auslosung: Kein Duell mit Italien oder England in Vorrunde möglich

Kiew. Mit der Auslosung heute Abend (ab 18 Uhr ARD Live, Live-Ticker unter www.abendblatt.de ) erhält die EM 2012 für das deutsche Team ein konkretes Gesicht. Polen, Griechenland und Irland - das wäre die leichte Konstellation, die Fortsetzung des sprichwörtlichen Losglücks. Spanien, Portugal und Frankreich - das wäre das denkbar schwerste Ergebnis. "Ich habe weder Wunsch- noch Angstgegner. Wir nehmen es so, wie es kommt", sagt Bundestrainer Joachim Löw.

Während Löw wohl nur auf Welt- und Europameister Spanien gerne verzichten würde, ist seine Mannschaft zum Angstgegner aller anderen EM-Teilnehmer geworden. Die deutsche Mannschaft, die als Einzige mit Spanien eine makellose Siegesserie in den zehn EM-Qualifikationsspielen hinlegte, wird als absolutes Top-Team gefürchtet. Nach der WM 2010 in Südafrika waren es vor allem die Siege gegen Brasilien (3:2) und die Niederlande (3:0), die weltweit größten Respekt auslösten.

Fest steht vor der Los-Zeremonie für den DFB nur eines: Italien, England und Russland sind als Vorrundengegner ausgeschlossen, denn diese drei Teams bilden mit Deutschland den Lostopf zwei. Die Spannung in der festlich geschmückten Halle im Herzen Kiews wird kontinuierlich gesteigert. Denn die Teams aus dem Glasgefäß, das Topf zwei darstellt, werden erst ganz am Ende des Losvorgangs gezogen. Den EM-Gruppen A, B, C und D werden dann schon jeweils drei Mannschaften zugeordnet worden sein.

Da Polen, das am 8. Juni das Eröffnungsspiel bestreitet, und die Ukraine ihre Gruppenspiele in ihren Ländern austragen werden, mussten sie in Topf eins zusammen mit Spanien und Niederlande gesetzt werden. Das hat eine gewisse Ungerechtigkeit ausgelöst, dass zwei schwächere Teams gleichgesetzt werden mit den Mannschaften mit den besten Leistungswerten (Koeffizienten). Dadurch fiel Deutschland, ganz knapp hinter Holland liegend, aus dem ersten Topf mit seinen Vorteilen.

"Eine EM ist schwieriger als eine WM. In jedem Gruppenspiel trifft man auf einen starken Gegner", sagt Löw. Die EM 2012 ist das am besten besetzte EM-Turnier. Alle Länder, die in den vergangenen 51 Jahren den Titel erhielten, haben sich qualifiziert.