München/Algier. Das Spiel gilt als eine der größten Pleiten in der WM-Geschichte der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Medienberichten zufolge könnte die peinliche 1:2-Vorrundenniederlage 1982 gegen Außenseiter Algerien allerdings auf Doping zurückzuführen sein.

Wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) unter Berufung auf algerische Medien berichtet, sollen "mindestens sieben" Spieler aus den WM-Aufgeboten des Landes von 1982 und 1986 als Folge des Medikamentenmissbrauchs behinderte Kinder bekommen haben. Von den Teilnehmern, die den späteren Vizeweltmeister am 16. Juni 1982 im nordspanischen Gijon besiegte, sollen Mehdi Cerbah, Salah Larbes und Abdelkader Tiemcani betroffen sein.

"Wir haben ernsthafte Zweifel an der Wirkung der Medikamente, die man uns während der Vorbereitung verabreicht hat", wird Mohamed Kaci-Said, der an der WM 1986 teilnahm, in der SZ zitiert. Wie sein früherer Mitspieler Mohamed Chaib fordert Kaci-Said, der drei behinderte Töchter hat, eine offizielle Untersuchung: "Wir wollen die Wahrheit." Wie der frühere Nationalmannschaftsarzt Rachid Hanifi sagte, sei es durchaus "möglich", dass die Spieler ohne ihr Wissen Dopingopfer wurden. Offenbar ist das Interesse an einer Aufklärung der Vorwürfe aber gering. Kaci-Said beklagte eine "Mauer des Schweigens". Mahieddine Khalef, bei der WM in Spanien Algeriens Trainer, wies die Berichte zurück: "Doping gab es damals in Algerien nicht."