Ajax in der Krise. Bei Ajax Amsterdam haben die Chaostage einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Der kommissarische Vorstand hat im Zuge der Verpflichtung von Louis van Gaal als Generaldirektor für heute seinen Rücktritt angekündigt. Zuvor war es bereits im Aufsichtsrat zum offenen Bruch zwischen Johan Cruyff und den restlichen Mitgliedern gekommen. "Mit den anderen vier werde ich nicht mehr zusammenarbeiten. Ich bin so hintergangen worden", sagte Cruyff nach einer viereinhalbstündigen Krisensitzung. Als Rücktritt wollte er seine Aussagen aber nicht verstanden wissen. Der Verein ist derzeit handlungsunfähig. Der Vorstand um Präsident Uri Coronel hatte bereits im März seinen Rücktritt angekündigt, die Arbeit aber kommissarisch fortgesetzt. Ein Ende der Führungskrise ist frühestens auf der Mitgliederversammlung am 12. Dezember in Sicht.

Arsenal in Sorge. Trotz des fünften Sieges in Serie herrscht beim FC Arsenal Unruhe. Grund ist ein Interview von Arsène Wenger in der Tageszeitung "L'Equipe", in dem der französische Trainer Rücktrittsgedanken erkennen lässt: "Was hart ist, ist das Gefühl, dass etwas zu Ende geht. Du hattest ein Projekt mit Spielern, die du mit 18 verpflichtet hast und die mit 23 weggehen. Das ist nicht, wovon du geträumt hast", äußerte Wenger seinen Frust über den Abgang von Leistungsträgern wie Cesc Fàbregas oder Samir Nasri. Wenger, 62, trainiert die Londoner seit 15 Jahren, sein Vertrag gilt bis 2014. Der 2:1-Sieg in Norwich dank eines Doppelpacks von Robin van Persie geriet fast zur Nebensache. Bei Norwichs Führungstor von Steve Morison ließ sich Nationalspieler Per Mertesacker recht ungeschickt den Ball abjagen. "Der Mann, der gekauft wurde, um für mehr Sicherheit und physische Präsenz zu sorgen, schwankte sichtlich", schrieb der "Guardian".

Späte Einsicht. Fifa-Präsident Joseph Blatter hat mit Blick auf den Korruptionsskandal beim Weltverband Fehler eingeräumt. Er würde nie wieder zwei Weltmeisterschaften auf einmal vergeben lassen, sagte der Schweizer der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Beim Zuschlag für Russland 2018 und Katar 2022 war es offensichtlich nicht mit rechten Dingen zugegangen.

Guter Anfang. Kevin Kuranyi ist mit Dynamo Moskau erfolgreich in die russische Meisterrunde gestartet. Beim 2:1-Sieg gegen Kuban blieb der frühere Nationalspieler zwar ohne Tor, doch verkürzte Moskau als Dritter den Abstand auf Spitzenreiter Zenit St. Petersburg auf vier Punkte.

Trauer um Tota. Diego Maradona ist der Abschied von seiner sterbenden Mutter Tota versagt geblieben. Der argentinische Nationalheld erfuhr auf dem Flug von Dubai, wo er den Klub Al Wasl trainiert, in seine Heimat vom Tod der 81-Jährigen, zu der er eine besondere Bindung hatte. Erst kürzlich hatte er sich ihr zu Ehren ein Tattoo "Tota I love you" stechen lassen.

Warmschießen für den Clásico. Real Madrid und der FC Barcelona sind für das direkte Duell in drei Wochen gerüstet. Mit den Nationalspielern Sami Khedira und Mesut Özil in der Startelf kam Real zu einem schwer erkämpften 3:2-Sieg beim Tabellendritten Valencia. Karim Benzema, Sergio Ramos und Cristiano Ronaldo trafen für den Rekordmeister. Beim souveränen 4:0-Sieg Barcelonas über Saragossa war einmal mehr Argentiniens Weltfußballer Lionel Messi nicht nur wegen seines Tors zum 2:0 der überragende Mann.

Pereiro klagt an. Der frühere Tour-de-France-Sieger Óscar Pereiro hat im spanischen Fernsehen die unterschiedliche Behandlung des Themas Doping im Radsport und im Fußball kritisiert. "Zinédine Zidane hat zugegeben, dass er in der Schweiz eine Bluttransfusion hatte. Im Radsport ist das Doping", sagte Pereiro, der inzwischen in der dritten spanischen Liga Fußball spielt. Im Rahmen der "Operación Puerto" seien beim Dopingarzt Eufemiano Fuentes viele Blutbeutel mit der Aufschrift "Europameisterschaft" gefunden worden. Eine EM aber gebe es im Profiradsport nicht.

Sagnol sieht schwarz. Der ehemalige Bayern-Spieler Willy Sagnol hält Frankreich im Kampf um internationale Meisterehren auf absehbare Zeit für nicht konkurrenzfähig. "Ich befürchte, bis 2020 werden wir keine Titel holen. Dafür fehlen uns Führungsspieler", sagte Sagnol, der die mangelhafte Einstellung der Spieler beklagte.