Balotellis verrücktes Wochenende. Das abgelaufene Wochenende wird Mario Balotelli wohl sein Leben lang nicht vergessen. In der Nacht zu Sonnabend hatte der italienische Nationalstürmer für einen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt, als ein in seinem Badezimmer gezündeter Feuerwerkskörper einen Großbrand in seinem Haus verursachte. Am Sonntag war der 21-Jährige dann Matchwinner beim überragenden 6:1-Derbysieg von Manchester City gegen United. Balotelli traf in der 22. und 60. Minute, jeweils nach Vorarbeit von James Milner, zur 2:0-Führung. Nach dem ersten Tor zog er sein Trikot aus und hielt ein T-Shirt mit der Aufschrift "Warum immer ich?" in die Kameras, mit dem er auf seinen Ruf als "Enfant terrible" anspielen wollte. "Mario ist verrückt. Ab sofort schläft er im Hotel", sagte City-Teammanager Roberto Mancini. Titelverteidiger United war nach einem Platzverweis gegen Jonathan Evans in der 47. Minute - Notbremse gegen Balotelli - in sich zusammengefallen und hatte spätestens nach dem 0:3 durch Sergio Agüero (69.) aufgesteckt. Darren Fletcher traf zwar zum Anschluss (80.), doch Treffer des ehemaligen Wolfsburgers Edin Dzeko (90.+3) und von David Silva (90.+1) machten den Nachmittag für United-Teammanager Sir Alex Ferguson unerträglich. "Ich habe noch nie so hoch verloren und das in einem Stadtderby - ich bin am Boden zerstört", sagte er.

Retter van der Vaart. Neben dem "größten Derby aller Zeiten" ("The Guardian") wurde in der englischen Premier League auch noch auf anderen Plätzen gespielt. Ex-HSV-Profi Rafael van der Vaart war mit zwei Treffern (15./53.) Matchwinner beim 2:1-Sieg der Tottenham Hotspurs in Blackburn. Der deutsche Nationalspieler Per Mertesacker kam mit Arsenal London zu einem 3:1-Sieg über Stoke City. Gervinho (27.) und Robin van Persie (73./82.) trafen für die "Gunners", Mertesacker spielte durch. Bei Stoke, für das Peter Crouch (34.) ausgeglichen hatte, saß Ex-Nationalspieler Robert Huth 90 Minuten auf der Bank. Für die Überraschung des Spieltags sorgten die Queens Park Rangers, die Chelsea London durch ein Foulelfmetertor von Heidar Helguson (10.) 1:0 besiegten. Chelsea spielte nach Platzverweisen gegen José Bosingwa (33.) und Didier Drogba (41.) 50 Minuten in doppelter Unterzahl.

Ronaldo nicht zu stoppen. Mit einer Galavorstellung schoss Cristiano Ronaldo den spanischen Rekordmeister Real Madrid vorübergehend an die Spitze der Primera Division. Der portugiesische Nationalstürmer erzielte beim 4:0-Sieg in Malaga innerhalb von 14 Minuten einen Hattrick (24./28./38.), nachdem Gonzalo Higuain (11.) zur Führung getroffen hatte. Der deutsche Nationalspieler Mesut Özil wurde nach 62 Minuten für Kakà eingewechselt, Sami Khedira spielte 90 Minuten durch. Aufseiten Malagas war der ehemalige HSV-Niederländer Joris Mathijsen in der Innenverteidigung komplett überfordert. Titelverteidiger FC Barcelona kam gegen den FC Sevilla, bei dem Ex-HSV-Profi Piotr Trochowski nach 63 Minuten ausgewechselt wurde, über ein 0:0 nicht hinaus. In der Nachspielzeit hielt Sevillas Keeper Javi Varas einen von Lionel Messi geschossenen Foulelfmeter. Am Ende war allerdings die Überraschungsmannschaft von UD Levante der lachende Dritte im ewigen Duell der großen Rivalen aus Madrid und Barcelona: Durch einen 3:0-Sieg bei Villarreal setzte sich der Stadtrivale des FC Valencia gestern Abend an die Spitze der Primera Division.

Merkel begeisterte. Italiens Rekordmeister Juventus Turin hat seine Tabellenführung in der Serie A durch ein 2:2 gegen den FC Genua eingebüßt. Zwei Tore von Alessandro Matri (6./58.) genügten nicht, da die Gäste durch Marco Rossi (31.) und Andrea Caracciolo (85.) zurückschlugen. Bester Genueser war jedoch der deutsche Junioren-Nationalspieler Alexander Merkel. Der 19-Jährige leistete die Vorarbeit zu Rossis Tor und traf mit einem Kopfball die Querlatte. Die "Gazzetta dello Sport" bescheinigte Merkel ein "perfektes Spiel". Ex-HSV-Stürmer Eljero Elia saß bei Juve 90 Minuten auf der Bank.

Nationalstürmer Miroslav Klose schwimmt mit Lazio Rom weiter auf der Erfolgswelle. Der Hauptstadtklub gewann beim FC Bologna 2:0 und kletterte auf Platz zwei. Klose (bisher 6 Tore) spielte 90 Minuten durch, blieb allerdings ohne Treffer. Die Tore für Lazio erzielten Bolognas Robert Acquafresca per Eigentor (23.) und Senad Lulic (49.).