Im Europacup ein Wackelkandidat, in der Ligaspitze eine feste Größe: Drei Tage nach der Champions-League-Pleite in Piräus zeigte Borussia Dortmund eine beeindruckende Trotzreaktion. "Wer den Charakter der Mannschaft jemals infrage gestellt hat, der hat nicht alle Latten auf dem Zaun", sagte der Coach des deutschen Meisters nach der 5:0-Gala gegen den völlig überforderten 1. FC Köln. Immerhin einer, der das Phänomen Borussia Dortmund versteht.

Bei Mainz herrscht Verzweiflung: Der Frust bei Thomas Tuchel, Trainer des FSV Mainz 05, sitzt nach dem 0:0 bei Hertha BSC Berlin so tief, dass der Fußballintellektuelle kurzzeitig sogar von seiner Überzeugung abrückte. "Ich würde auch mal eine schlechte Leistung in Kauf nehmen, wenn wir dadurch gewinnen würden", sagte der Coach. Die Rheinhessen haben jetzt nur noch einen hauchdünnen Vorsprung auf die Abstiegsränge.

Dass das Leben schön ist - das weiß jetzt auch Vedad Ibisevic. Der lange verletzte Bosnier durfte sich nach dem 1:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach als Matchwinner feiern lassen. Als er in der 88. Minute ausgewechselt wurde, verabschiedeten ihn die 30 150 Zuschauer mit freundlichem, aber nicht gerade donnerndem Applaus. "Ich versuche, die Leute zu aktivieren", kommentierte 1899-Coach Holger Stanislawski die Stimmung in Sinsheim. Bei seinem Ex-Klub St. Pauli hat das besser geklappt.

"Witz", "Frechheit", "klare Fehlentscheidung": Nach dem 2:2 gegen den VfB Stuttgart bekam der Unparteiische Markus Wingenbach den Zorn der Nürnberger zu spüren. Dank eines umstrittenen Elfmeterpfiffs lotste der Referee die Schwaben Mitte der zweiten Halbzeit zurück in die Partie. "Die Entscheidung war eine Frechheit", polterte Nürnbergs Trainer Dieter Hecking: "Wenn man so etwas pfeift, dann gute Nacht deutscher Fußball." Am Resultat geändert hat die Schimpferei nichts.

Reden ist Silber. Das weiß auch Itay Shechter. Sein Deutsch sei noch zu schlecht, ließ der israelische Siegtorschütze des 1. FC Kaiserslautern nach dem 1:0 gegen den SC Freiburg ausrichten. "Der Junge ist dafür da, Tore zu schießen. Dafür ist er ja Stürmer", erklärte FCK-Coach Marco Kurz Shechters Geheimnis.

Zwei gesunde Hände - die braucht Simon Jentzsch offenbar nicht, um eine Glanzleistung zwischen den Pfosten abzuliefern. Der Torwart des FC Augsburg trieb die Bremer Angreifer beim glücklichen 1:1 für den Aufsteiger zur Verzweiflung - und das mit einem angebrochenen Ringfinger. Eine Spritze linderte den Schmerz. Sogar auf einen Spezialhandschuh verzichtete der Keeper.