Eine Glosse von Christian-A. Thiel

Wer schier unbesiegbar ist und seine Gegner bis zur Lächerlichkeit schwindlig spielt, den will die Konkurrenz um jeden Preis bremsen. Wie den FC Barcelona, der zurzeit in Spanien und Europa außerirdischen Fußball spielt. Vorschläge, wie die Katalanen aufzuhalten sind, gibt es reichlich. Zum Beispiel: Wer so überlegen ist, muss mit einem Spieler weniger (am besten Lionel Messi) auf den Platz. Oder mit Sandalen statt Fußballschuhen auflaufen. Oder Rückennummern aus massivem Schwermetall tragen.

Was niemand wusste: Der FC Barcelona stoppt sich in dieser Saison selbst. Die neuen blau-roten Barça-Trikots aus Mikrofaser und recyceltem Kunststoff, umweltfreundlich bei einem großen Sportartikelhersteller in Auftrag gegeben, sollten eigentlich den Schweiß der Spieler aufnehmen und abführen. Das Problem ist nur, dass die Leibchen die Feuchtigkeit völlig aufsaugen und dadurch von Spielminute zu Spielminute schwerer werden. Statt 200 Gramm soll so ein Hemd zur Halbzeit schon 500 Gramm wiegen. Kein Wunder, dass die Spieler sich beschwerten, sie fühlten sich, als würden sie Bleiwesten tragen.

Der Hersteller soll nun eine Lösung austüfteln. Eine furchtbare Nachricht für die Barça-Gegner. Was passiert, wenn die Spieler des FC Barcelona erst unbeschwert mit leichten Trikots herumlaufen?

Vielleicht waren zu schwere Trikots ja auch das tiefere Problem des HSV in dieser Saison. Sechs Spiele lang schienen die Hamburger Profis mit zentnerschweren Lasten herumzutraben. Andererseits sind sie dabei nicht gerade durch schweißtreibende Aktionen aufgefallen.