In der Champions League trifft der Meister heute auf Arsenal, Leverkusen auf Chelsea

Hamburg/London. Arm an Champions-League-Erfahrung, aber reich an Potenzial und mit einer großen Portion Enthusiasmus kehrt Borussia Dortmund nach acht Jahren auf die große Fußballbühne zurück. "Wir haben hart dafür gearbeitet. Meine Vorfreude ist riesengroß, das ist für uns alle eine große Herausforderung", sagte Meistertrainer Jürgen Klopp, der am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) im ersten Gruppenspiel gegen den FC Arsenal seine Premiere in der Königsklasse feiern wird - ebenso wie die meisten seiner Spieler.

Gleichzeitig kehrt auch Bayer Leverkusen - nach sechs Jahren - wieder in die wohl stärkste Liga der Welt zurück. Das junge Leverkusener Team, in dem nur fünf Spieler über Champions-League-Erfahrung verfügen, trifft gleich auf eines der Schwergewichte in Europa, den FC Chelsea. Doch sie haben einen in ihren Reihen, der einige große Duelle mitgemacht hat: Michael Ballack. Der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft kehrt in seine alte Heimat zurück. Von 2006 bis 2010 hatte Ballack für die Blues gespielt, ehe der folgenschwere Tritt von Kevin-Prince Boateng das Ende der DFB-Karriere und den Abschied aus London besiegelte. Rudi Völler erwartet eine weitere Leistungssteigerung des 34-Jährigen an der Stamford Bridge: "Er hat ein gutes Spiel in Augsburg gemacht. Das ist doch ein guter Anfang", sagte Völler. Ob Ballack überhaupt spielt, ist allerdings noch fraglich. Trainer Robin Dutt ließ offen, ob Ballack in der Startelf steht. Seine Erfahrung könnte Bayer allemal gut gebrauchen.

Die Dortmunder Meisterschüler haben noch weniger internationale Erfahrung vorzuweisen. Lediglich Torhüter Roman Weidenfeller und Sebastian Kehl haben schon mal die Champions-League-Hymne im Stadion gehört. Hinzu kommt, dass Trainer Klopp nur drei Tage Zeit blieben, um seine Profis nach der 1:2-Heimpleite gegen Hertha BSC Berlin auf das große Abenteuer einzustimmen. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke verkündete: "Gegen Arsenal werden wir uns ganz anders präsentieren." Vier Monate nach der rauschenden Titelparty wollen die Dortmunder den nächsten Beweis für gewachsene Reife antreten. Anders als im Vorjahr, als sie in der Europa League zwar glänzend aufspielten, aber in der Gruppenphase ausschieden, soll diesmal weniger Lehrgeld gezahlt werden. Die fehlende Erfahrung hält Klopp nicht für einen großen Nachteil: "Man kann Respekt haben und trotzdem frech sein", sagt er. Euphorie und jugendliche Unbekümmertheit waren in der letzten Saison ein wichtiger Baustein des Erfolgs. Und die Aussicht auf ein Fußballfest im Kreis der Großen sorgt nicht nur bei Kevin Großkreutz für Hochgefühle: "Für mich geht nach der Meisterschaft der nächste Lebenstraum in Erfüllung. Das wird so geil."